Aus für „Fiesta de la Salsa“ im Anno Bonns älteste Salsa-Party sucht neue Bleibe

Bonn · Lärmbeschwerden bereiten der Tanzveranstaltung im Anno nach 16 Jahren ein Ende. Bei der Überprüfung stellt der Stadtordnungsdienst fest, dass im Saal nur Kleinkunst und Kabarett erlaubt sind.

 Die Salsa-Partys im Anno sind mittlerweile Geschichte. Nun sucht der Veranstalter eine neue Bleibe.

Die Salsa-Partys im Anno sind mittlerweile Geschichte. Nun sucht der Veranstalter eine neue Bleibe.

Foto: Kemeny

Nach 16 Jahren war auf einmal Schluss. Am Karnevalsfreitag gab es die letzte „Fiesta de la Salsa“ im Anno an der Kölnstraße. Nach Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft hat sich herausgestellt, dass die wöchentliche Party in den vergangenen Jahren im Theatersaal der Kneipe gar nicht hätte stattfinden dürfen.

Die von Agnes Kemeny, Inhaberin der Tanzschule Dance4all, organisierte Salsa-Party ist Bonns älteste Veranstaltung für diese Musik- und Tanzrichtung. Freitags ging es immer um 20 Uhr mit zwei Schnupperkursen los, ab 22 Uhr feierten zwischen 80 und 100 Tänzer bis 3 Uhr nachts.

Kemeny erhielt einen Brief der Stadt. Es sei bei der Lärmbeschwerde aus der Nachbarschaft wohl nicht um die Lautstärke zur Straße hin gegangen, sondern eher um die Musik, die durch das Flachdach des Theatersaals nach außen drang. Das Aus verbreitete sich per Newsletter in der Bonner Szene und über den Verein Salsa in Bonn. Kemeny hatte viele Mails und Anrufe erhalten. „Die Leute bedauern das. Jeder wusste, dass man freitags im Anno tanzen gehen kann.“

Nach Angaben von Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt gab es im Dezember und Januar insgesamt drei Beschwerden. Der Stadtordnungsdienst war dann jeweils in der Gastwirtschaft und habe dabei auch mal in die Gaststättenerlaubnis hineingeschaut. „Das Anno darf eigentlich Kleinkunst und Kabarett veranstalten, aber nicht Tanzveranstaltungen und Livemusik anbieten“, sagte Zießnitz dem General-Anzeiger.

Damit das möglich würde, müsste der Wirt, der für eine Stellungnahme derzeit nicht zu erreichen ist, die Erlaubnis erweitern. Nach Angaben der Stadt wäre dabei auch das Bauordnungsamt zu beteiligen, auch in Sachen Lärmschutz. „Es müsste Messungen geben“, sagt Zießnitz. Was diese Regelung angeht, macht Kemeny der Stadt keinen Vorwurf. Sie ist nun auf der Suche, um die Fiesta de la Salsa an einem möglichst zentralen Ort in der Bonner Innenstadt fortsetzen zu können. „Wir suchen einen Raum, der zwischen 60 und 100 Quadratmeter groß ist und Gastronomie hat“, sagt sie.

Für Hinweise zu einem neuen Tanzsaal per E-Mail an info@dance4all.de ist Veranstalterin Agnes Kemeny, dankbar.

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