Robert-Wetzlar-Kolleg Bonnerinnen schminken Models in der Bundeskunsthalle

Bonn · Angehende Kosmetikerinnen des Robert-Wetzlar-Kollegs haben Models bei einer Modenschau in der Bundeskunsthalle geschminkt.

„Auffällig unauffällig“: Die Anforderungen an Make-up und Frisuren, die Schülerinnen des Bonner Robert-Wetzlar-Berufskollegs (RWB) für eine kleine Modenschau im Rahmen der Reihe „Wednesday Late Art“ in der Bundeskunsthalle kreieren mussten, könnten kaum paradoxer klingen. Und doch dürfte es für Visagistinnen eine fast schon alltägliche Aufgabe sein. Nichts Extravagantes, aber trotzdem ein Blickfang – und natürlich immer passend zu den Outfits, die in diesem Fall Studierende der Mediadesign Hochschule Düsseldorf entworfen haben.

Die beiden Bildungseinrichtungen hatten den Abend gemeinsam konzipiert und die Stärken ihrer jeweiligen Fachbereiche gebündelt. Eine Kooperation, bei der alle gewinnen, wie RWB-Rektorin Birgit Hufnagel betonte: „Für die jungen Designer ist es natürlich immer toll, wenn sie ihre Kreationen der Öffentlichkeit präsentieren können, und für unsere Schülerinnen bietet sich hier die Gelegenheit, einmal das, was sie bei uns gelernt haben, unter realen Bedingungen umzusetzen.“

Gerade letztere bilden die größte Herausforderung, betonten die Schülerinnen, die alle am Ende ihrer dreijährigen, dualen Ausbildung stehen. „Wir haben in dem Umkleidebereich nicht viel Platz und keine optimalen Lichtverhältnisse“, sagte eine von ihnen, „und dann müssen wir eben unter Zeitdruck arbeiten.“ Dabei klingen 20 bis 30 Minuten pro Model zunächst einmal großzügig, auch wenn insgesamt ein Dutzend Teilnehmerinnen versorgt werden musste an dem Abend. „Aber da steckt mehr Arbeit hinter, als man hinterher sieht“, erklärte Lehrerin Beatrix Wolter.

„Wir haben uns schon am frühen Nachmittag in der Bundeskunsthalle getroffen und dann auch zum ersten Mal die Models und die Kostüme gesehen. Als dann der Abstimmungsprozess erledigt war, blieb gar nicht mehr so viel Luft für das eigentliche Schminken und Frisieren, zumal jede unserer Schülerinnen ja mehrere Models vor sich hatte“, erzählte Wolter weiter. Insofern sei das ein guter Test, den alle Beteiligten mit Bravour bestanden.

Die jungen Damen auf dem improvisierten, halbrunden Laufsteg sahen umwerfend aus, sowohl Make-up als auch Frisuren wirkten nicht dominant – und ergänzten trotzdem geschickt die Kollektionen. Diese deckten unter dem Thema „Nachhaltigkeit“ eine enorme Bandbreite ab, waren mal figurbetont und mal leger, für den Alltag oder festliche Empfänge und ragten in einem Fall sogar in die exzentrische Haute Couture hinein.

Das Publikum war ebenfalls begeistert, aber auch ein bisschen enttäuscht, als nach gerade einmal zehn Minuten die Show schon wieder zu Ende war. Man hätte gerne noch mehr gesehen – vielleicht beim nächsten Mal. „Ich hoffe sehr, dass wir diese Kooperation in Zukunft noch einmal wiederholen können“, sagte auch Hufnagel.

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