Ollenhauerstraße und Rheinweg Bonner warten seit Jahren auf Bahnunterführungen

Kessenich/Dottendorf · Anwohner hoffen weiter auf Bahnunterführungen an Ollenhauerstraße und Rheinweg in Bonn. Sollte in Zukunft eine Seilbahn auf den Venusberg führen, könnte das Auswirkungen auf die Forderung haben.

Bonn und seine Schranken – das Thema inspirierte bekanntlich schon Romanciers und Hauptstadtkorrespondenten zu Wortspielen. Dabei darf der Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert als Meisterleistung bewertet werden. Nach 15 Jahren war der Abschnitt von Köln bis Koblenz fertig.

Dass die Trasse mitten durch die Stadt in ferner Zukunft als Hauptmagistrale für den Personen- und Güterverkehr dienen würde, stand damals offenbar nicht im Zentrum der Überlegungen. Und der Vorschlag Adenauers, die Schienen in einen Trog zu verlegen, wurde leider nie umgesetzt. Ähnlich wie für die Menschen in der Südstadt gehört das trennende Gleisbett für die Bewohner der Stadtteile Kessenich und Dottendorf jedoch zum Alltag – und dabei spielt es fast keine Rolle, ob sie als Autofahrer, auf dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Sind die Schlagbäume am Rheinweg oder an der Ollenhauerstraße erst einmal unten, heißt es warten.

Dass dies schon einmal bis zu 20 Minuten anhalten kann, liegt an der Mischung aus Fern-, Güter- und Nahverkehr, der nicht automatisch aufeinander abgestimmt ist. Und: Längere Güterzüge bedeuten längere Schrankenzeiten. Am längsten wartet man an der Ollenhauerstraße, wo nicht zuletzt eine direkt danebenliegende Straßenkreuzung den Verkehr regelmäßig zum Erliegen bringt. Auswege sind rar. Einer führt über die Reuterbrücke, ein anderer durch die Unterführung an der Hochkreuzallee – je nach Wegstrecke kann das Umwege von zwei Kilometern bedeuten. Für Radfahrer und Fußgänger gibt es seit einem halben Jahr immerhin einen Durchschlupf: unter dem neuen DB-Halt UN-Campus, der andererseits aber den Nahverkehr verlangsamt und für zusätzliche Schrankenschließungen sorgt.

Weitere Unterführungen werden seit Jahren gefordert, in Sicht sind sie nicht. Dabei, so fürchten die einen, würde es bei einem Bau der Seilbahn bleiben, weil der Leidensdruck sinke. Andere hingegen könnten damit gut leben: Die Seilbahn, so ihre Hoffnung, ließe sie buchstäblich über den Dingen schweben.

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