Alternative Verkehrsmittel Bonner Uni-Mitarbeiter heiß auf E-Bike-Test

Venusberg · Die Bonner Stadtwerke lassen die Mitarbeiter der Uniklinik-E-Bikes testen. 800 Beschäftigte haben schon ihre Bereitschaft erklärt, am Pilotprojekt teilzunehmen und die elektrobetriebenen Räder auszuprobieren.

„Gnade für die Wade“: Unter diesem Motto radeln die Mitarbeiter testweise zur Arbeit auf dem Venusberg. Wolfgang Holzgreve (r.) und Peter Weckenbrock (2.v.r.) freut das große Interesse an den E-Bikes.

„Gnade für die Wade“: Unter diesem Motto radeln die Mitarbeiter testweise zur Arbeit auf dem Venusberg. Wolfgang Holzgreve (r.) und Peter Weckenbrock (2.v.r.) freut das große Interesse an den E-Bikes.

Foto: kleinfeld

Der Weg mit dem Fahrrad auf den Venusberg ist eine anstrengende Sache, deshalb kommen die meisten Mitarbeiter des Uniklinikums mit dem Auto oder dem Bus. Doch nun gibt es ein Pilotprojekt, um für Mitarbeiter Anreize für den Umstieg aufs Rad zu schaffen.

Und das läuft so: Die Stadtwerketochter Energie und Wasser stellt dem Klinikum leihweise zehn E-Bikes zur Verfügung, die von den Mitarbeitern jeweils eine Woche lang kostenlos für die Fahrt zum Arbeitsplatz und zurück genutzt werden können. Das Pilotprojekt läuft noch bis November. Eine zweite Testphase soll im März 2017 beginnen.

Gutes Angebot fürs Mobilitätsmanagement

Inzwischen gibt es nach Angaben der Uniklinik schon 800 Interessenten, die das Angebot ausprobieren wollen. Interessant dabei: 500 von ihnen kommen bisher mit dem Auto. „Wir freuen uns über den Anklang und sind sicher, dass es ein nachhaltiges Projekt wird“, sagte Klinikchef Professor Wolfgang Holzgreve am Freitag. Der Test vereine Mobilitätsmanagement, betriebliche Gesundheitsförderung und die Förderung von Elektromobilität.

Einer der Tester ist Uwe Krug, der auf der Grafschaft wohnt, „17 Kilometer einfache Fahrt“, wie er sagte. Er fährt mit dem E-Bike jetzt quer durch den Wald. „Deshalb habe ich das Mountainbike ausgesucht.“ Marina Gilla, die zehn Kilometer entfernt in Buschdorf wohnt, macht der Elektroantrieb viel Spaß. „Von anfangs 40 Minuten bin ich jetzt schon bei unter 30 Minuten für die Strecke“, sagte sie. „Aber ich freue mich immer auf die Rückfahrt bergab.“ Und Gerd Hoppe, der 22 Kilometer entfernt in Holzlar wohnt, kam nach den ersten Testkilometern ins Nachdenken: „Ich würde mir eventuell auch so ein E-Bike kaufen.“

Projekt in anderen Betrieben vorstellbar

Das Projekt dient auch dazu, die angespannte Verkehrssituation rund um das Klinikum auf dem Venusberg zu entlasten, wozu die E-Bikes ein wichtiger Baustein werden könnten. Das begrüßt die Bürgerinitiative „Verkehrskonzept Jetzt“ vom Venusberg. Deren Sprecherin Barbara Dreymann meint allerdings: „Damit die Nutzung von E-Bikes einen Effekt für die Verkehrsreduktion hat, muss sie langfristig angelegt sein, das heißt, die Nutzung von E-Bikes muss tariflich verankert – Stichwort Jobrad – oder Bestandteil eines Mobilitätsbudgets für die Mitarbeiter sein.“ Wichtig sei, wie es nach den Testläufen weitergeht.

„Wir unterstützen einen großen Strauß von Maßnahmen und nehmen dazu auch viel Geld in die Hand“, entgegnete Holzgreve der Bürgerinitiative. Man werde dabei auch prüfen, wie man E-Bikes dauerhaft in das Uni-Angebot integrieren könne. Vorstellbar sei etwa ein Kaufzuschuss oder ein Modell der Gehaltsumwandlung, damit Mitarbeiter sich ein solches E-Bike auch privat zulegen.

Für die Stadtwerke soll der Test keine einmalige Sache sein. Geschäftsführer Peter Weckenbrock kündigte an, solche Projekte seien auch in anderen Betrieben vorstellbar.

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