Diskussion über Neubau Bonner Stadtrat beschließt Prüfung von Opern-Neubau

Bonn · In den Diskussionen um die Sanierung der Bonner Oper hat der Stadtrat nun eine weitere Variante eingebracht - den Abriss und Neubau der Oper an dem bisherigen Standort. Diese neue Möglichkeit soll nun geprüft werden.

 Bröckelnder Beton, veraltete Technik, mangelhafter Brandschutz - eine Instandsetzung der Oper würde in den kommenden Jahren viele Millionen kosten.

Bröckelnder Beton, veraltete Technik, mangelhafter Brandschutz - eine Instandsetzung der Oper würde in den kommenden Jahren viele Millionen kosten.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Verwaltung soll nun doch als Alternative zur Sanierung den Abriss und Neubau der Bonner Oper prüfen: Am heutigen Standort bei Beibehaltung der Kammerspiele in Bad Godesberg, oder als Mehrspartenhaus am heutigen Standort bei Aufgabe der Kammerspiele. Die dritte Variante wäre der Standort der Stadthalle Bad Godesberg. Letztere ist ebenfalls sanierungsbedürftig und würde in dem Fall abgerissen werden – vorausgesetzt sie wird aus dem Denkmalschutz entlassen. Entsprechenden Änderungsanträgen von SPD und CDU stimmte der Rat am Donnerstagabend mit Stimmen von CDU, SPD und FDP gegen alle anderen Fraktionen zu.

Bärbel Richter, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion sagte: „Nur nach der Prüfung dieser Varianten können wir eine sachgerechte Entscheidung treffen“. Die Verwaltung solle nun „rasch prüfen“, damit dies 2018 geschehen könne.

CDU-Fraktionschef Klaus-Peter Gilles lobte die SPD, die den Anstoß zur Variante Abriss und Neubau der Oper am heutigen Standort gegeben habe. „Wir haben den Ball aufgenommen und den Gedanken um weitere Varianten erweitert.“ Einer solchen Prüfung könne sich niemand verschließen.

FDP-Fraktionschef Werner Hümmrich zeigte sich verwundert, dass die Verwaltung nicht von vornherein Alternativen zur Sanierung der Oper und der Kammerspiele geprüft habe. Die Grünen, eigentlich Bündnispartner von CDU und FDP, übten scharfe Kritik: „Das kommt für uns nicht in Frage, das Operngebäude zu Disposition zu stellen. Damit würden wir das kulturgeschichtliche Bewusstsein der Stadt über Bord werfen“, sagt Ratsherr Hartwig Lohmeyer.

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