Delegierten-Konferenz im Ratssaal Bonner Schülervertreter machen sich fit für ihre Arbeit

Bonn · Delegierte aus dem gesamten Stadtgebiet besprachen bei einer Konferenz der Schülervertreter, wie sie ihre Anliegen besser durchsetzen können.

Knapp 50 Schülervertreter aus dem ganzen Stadtgebiet haben sich am Donnerstag im Ratssaal des Stadthauses zu ihrer ersten von vier turnusmäßigen Delegiertenkonferenzen in diesem Jahr getroffen. Im Mittelpunkt standen diesmal verschiedene Workshops, in denen sich die jungen Leute fit für ihren Alltag als Schülervertreter machen konnten.

Pro 250 Schüler darf jede Schule einen Schülervertreter zur Delegiertenkonferenz der Bezirksschülervertretung schicken. Gymnasien und Gesamtschulen sind hier traditionell sehr gut vertreten. Bei Real- Haupt- oder Berufsschulen herrscht ein gewisser Nachholbedarf: „Wir stellen aber fest, dass sich das in den letzten Jahren immer mehr bessert“, so Vorstandsmitglied David Dekorsi am Rande des Treffens.

„Wir haben zum Beispiel von unserer SV-Fahrt vor zwei Wochen viele Ideen mitgebracht, stehen aber im Alltag als Schülervertreter immer wieder vor Schranken“, skizzierte Luzie Hagedorn die Gründe, die sie und ihre drei Mitstreiter Mathilde von Andrian, Felix Schäfer und Kilian Früchte zur Teilnahme bewogen haben. Die vier Schüler des Clara-Schumann-Gymnasiums bilden die erste Delegation der Schülervertretung des Gymnasium aus der Bonner Südstadt seit rund sieben Jahren, die wieder an der Bezirksdelegiertenkonferenz teilnimmt.

Praktische Tipps fürs Tagesgeschäft

Zunächst habe man gar keine rechte Vorstellung von der Veranstaltung gehabt, sehe die Vernetzung der einzelnen SVs nun aber sehr positiv. Insbesondere fanden die vier Schüler im Alter von 16 und 17 Jahren die angebotenen Workshops zielführend: „Wir wussten gar nicht so genau, welche Rechte wir haben“, so Hagedorn. Und auch die praktischen Tipps für das Tagesgeschäft, die sie aus dem „Basics“-Workshop mitgenommen hätten, seien sehr hilfreich: „Wir wünschen uns beispielsweise mehr Sitzgelegenheiten und hatten dazu bereits die Stadt angeschrieben“, so von Andrian. Es habe aber nie jemand geantwortet. Im Rahmen der Veranstaltung habe man nun viel über richtiges Nachhaken erfahren.

Neben dem Kurs, der den nicht ganz so erfahrenen Schülervertretern wichtiges Rüstzeug vermitteln sollte, drehten sich die weiteren Fortbildungsangebote um die Themen Inklusion, Social Media, Schule und Religion sowie Antimilitarismus: Die Bonner Bezirksschülervertretung sehe sich politisch mehr in der Mitte als die von ihnen als weiter links stehend empfundene Landesschülervertretung, erläuterte Dekorsi. So habe der Workshop zum Kooperationsvertrag der Schule mit der Bundeswehr gezeigt, dass die Bonner Schülervertreter anders als der Landesverband die Vereinbarung klar befürworte.

Und auch bei einer anderen Frage zeigen sich die Bonner eher pragmatisch als dogmatisch: Die Teilnehmer eines Workshops befürworteten einerseits ein Recht zum Tragen des Kopftuches als Ausdruck persönlicher Religiosität, lehnten aber zugleich sowohl Vollverschleierung als auch zu körperbetonte oder legere Kleidung im Unterricht ab.

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