52. Mathematik-Olympiade Bonner Schüler Urs Flock holt Gold

BONN · Von mehr als 200.000 Teilnehmern gehört er zu den Besten: Als einer von 13 Schülern hat der Bonner Urs Flock bei der Bundesrunde der 52. Mathematik-Olympiade, die in Hamburg stattfand, einen ersten Preis gewonnen.

 Glücklicher Sieger: Neuntklässler Urs Flock

Glücklicher Sieger: Neuntklässler Urs Flock

Foto: Christina Fuhg

Dafür wurde das junge Mathe-Talent, ein Schüler des Beethovengymnasiums, vom Hamburger Bildungssenator Ties Rabe mit einer Goldmedaille und einem Preisgeld in Höhe von 150 Euro geehrt.

Zwei Klausuren von je viereinhalb Stunden musste der 14-Jährige bewältigen - jede bestehend aus drei Aufgaben aus Bereichen wie Geometrie, Gleichungen oder Kombinatorik. "Ich dachte, dass es gut gelaufen ist. Aber, dass es wirklich so gut gelaufen ist, hab' ich nicht gedacht", freute sich Urs, der die Jahrgangsstufe 9 besucht. "Das ist natürlich super", lobte auch Uwe Bramstedt, stellvertretender Schulleiter am Beethovengymnasium.

In der fünften Klasse sei er erstmals gefragt worden, ob er an der Mathe-Olympiade teilnehmen wolle, sagte Urs. Seitdem sei er jedes Jahr mit dabei. "Und ich bin auch jedes Jahr besser geworden", sagte er. An einen möglichen Erfolg habe er jedoch erst seit der Olympiade im vergangenen Jahr geglaubt, als er es erstmals in die Bundesrunde schaffte.

Ein Ziel, für das der 14-Jährige hart trainiert hat, Lösungsstrategien durchgegangen ist und Aufgaben gelöst hat, die bereits in früheren Olympiaden vorkamen. "Jugend trainiert Mathematik" heißt das bundesweite Förderprogramm des Vereins Bildung und Begabung, mit dem die Olympioniken sich auf den großen Tag vorbereiten. Zudem gebe es NRW-weite Trainingswochenenden, berichtete der Gymnasiast.

Stets gelte es, neue Rechenansätze zu finden: "Manchmal sieht man es direkt und manchmal gar nicht", so Urs weiter. Aber immer ist Kopfrechnen angesagt. Schließlich sind Taschenrechner bei der Olympiade untersagt. Zusätzliches Training gebe es im Bonner Mathe-Club.

Keine Frage, dass der Dottendorfer auch sonst sehr gute Mathe-Noten hat. Dennoch sei Mathe eher nicht sein Lieblingsfach: "Die meisten Sachen kenne ich schon", räumte er ein. Dagegen gefalle ihm Altgriechisch ganz gut. Vor allem die Grammatik und Struktur - "von der Logik her". Neben Englisch und Latein lernt Urs auf dem Beethovengymnasium zurzeit auch Schottisch-Gälisch und überlegt, in der zehnten Klasse Alt-Hebräisch hinzuzunehmen. Nicht die einzigen Interessen des Gymnasiasten: Das Mathe-Talent ist politisch aktiv, nimmt am Jungforscherclub des Museums Koenig teil und besucht die Schach AG seiner Schule.

Was er einmal beruflich machen möchte, steht für Urs noch nicht fest. Nur so viel: Er will auf jeden Fall Mathe studieren und hat damit auch bereits begonnen. An der Fern-Uni Hagen belegt er im dritten Semester einzelne Kurse. Damit tritt er in die Fußstapfen von Mutter Renate, die ebenfalls Mathematik studierte.

Derzeit bereitet sich Urs auf die Vorauswahl zur Internationalen Mathematik-Olympiade 2014 in Südafrika vor. "Aber das ist noch ein langer Weg", sagte der Schüler ganz bescheiden.

Die Mathematik-Olympiade
Die Mathematik-Olympiade möchte junge Mathe-Talente zu Höchstleistungen anspornen. Unter Klausurbedingungen beweisen die Teilnehmer logisches Denken, Kombinationsfähigkeit und den kreativen Umgang mit mathematischen Methoden. Um es letztlich in die Bundesrunde zu schaffen, müssen sie zuvor auf der Schul-, Regional- und Länderebene überzeugen. Die diesjährige Bundesrunde wurde vom Verein Talentförderung Mathematik Hamburg organisiert. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Hector Stiftung II. Träger des Wettbewerbs ist der Verein Mathematik-Olympiaden.

Die Geschäftsstelle der Olympiaden wird vom Verein Bildung und Begabung im Verbund der bundesweiten Mathe-Wettbewerbe geführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Bildung und Begabung organisiert zudem den Auswahlwettbewerb zur Internationalen Mathematik-Olympiade 2014. Schirmherr der Olympiaden sowie von Bildung und Begabung ist Bundespräsident Joachim Gauck.

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