Joseph-von-Eichendorff-Schule Bonner Schüler lernen Umgang mit Hammer und Meißel

BONN · "In Stein gehauen" heißt das Projekt, an dem derzeit zehn Schüler der Joseph-von-Eichendorff-Schule teilnehmen. Unter der Anleitung des Steinmetzen Klaus Limberger lernen die 14- bis 16-jährigen Jugendlichen den Umgang mit Hammer und Meißel kennen.

 Klaus Limberger (links) arbeitet mit Schüler Abbi.

Klaus Limberger (links) arbeitet mit Schüler Abbi.

Foto: Barbara Frommann

Schulleiter Klaus Honisch freut sich über die außergewöhnliche Möglichkeit für seine Schüler, denn auf der Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und emotionale und soziale Entwicklung fehle oft eine passende praktische Arbeit für die Jugendlichen. "Es ist faszinierend, wie konzentriert die Schüler arbeiten."

Finanziert wird das Projekt von der Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse Köln Bonn, die einen Großteil der Kosten von 5400 Euro trägt. "Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung", sagt Konrektor Günther Hilger. "Allerdings decken sie nur die Kosten für das laufende Schuljahr. Ab dem Sommer sind wir auf neue Unterstützer angewiesen."

Für die rund 180 Schüler der Förderschule geht es nicht in erster Linie um eine leistungsorientierte Schulbildung, sondern um eine Unterstützung in ihrer Entwicklung. "Für die meisten unserer Schüler kommt ein Hauptschulabschluss nicht infrage. Aber diese berufsvorbereitenden Möglichkeiten und das praktische Arbeiten ohne den Erfolgsdruck eines Praktikums sind super", so Honisch.

Der Künstler Klaus Limberger ist begeistert von dem Projekt. "Die Jugendlichen arbeiten hier konzentriert und ergebnisorientiert." Aktuell arbeitet er mit der Gruppe an Tuffsteinen, aus denen die Schüler ihren Anfangsbuchstaben meißeln. "Damit haben sie etwas geschaffen, das sie ihr Leben lang begleiten kann", sagt Limberger. Der Steinmetz und ausgebildete Erzieher arbeitet auch in anderen sozialen Einrichtungen und kennt die Vorteile der körperlichen Arbeit.

"Es ist anstrengend, aber sie sehen nach jeder Sitzung, was sie geschaffen haben. Und durch die Arbeit mit dem Stein können sie Frustration abbauen." Sie lernten zudem, sich der Kritik der Gruppe zu stellen, und würden dadurch auf das Berufsleben vorbereitet.

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