"Seele trifft auf Schule" Bonner Projekt erhält Ehrenamtspreis

BONN · Ehrenamtliches Engagement wird beim Verein "Hilfe für psychisch Kranke Bonn/Rhein-Sieg" (HfpK) großgeschrieben. 15 ehrenamtliche Mitarbeiter arbeiten für die verschiedenen Projekte der HfpK, auch für das von Uwe Flohr entwickelte Projekt "Seele trifft auf Schule".

 Uwe Flohr freut sich über die Auszeichnung für "Seele trifft auf Schule".

Uwe Flohr freut sich über die Auszeichnung für "Seele trifft auf Schule".

Foto: Ian Umlauf

In einer gemeinsamen Aktion hatten das Magazin prisma und die Bayer AG die Leser aufgerufen, das für sie beste aus bundesweit 460 ehrenamtlichen Projekten zu nennen.

"Seele trifft auf Schule" und sieben weitere Projekte wurden jetzt ausgezeichnet. Flohrs Informationsprojekt gewann 4000 Euro. "Natürlich freuen wir uns sehr über diese elfte öffentliche Auszeichnung für unser ehrenamtlich organisiertes und durchgeführtes Projekt. Das Preisgeld fließt eins zu eins in das Projekt, damit wir auch in Zukunft die Veranstaltungen kostenlos anbieten können", sagte der Vorsitzende des Vereins HfpK.

Der Verein informiert pro Jahr Schüler und Lehrer in zehn Schulen im Raum Bonn über psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen und damit verbundene Vorurteile. Die Mitarbeiter des Vereins nehmen sich dafür vier Stunden Zeit.

Flohr betont, dass die Ursachen für psychische Erkrankungen vielfältig seien, niemand bleibe aufgrund seines sozialen Status' davon verschont. Immer noch seien psychische Erkrankungen ein Tabuthema und die Betroffenen oft stigmatisiert. In Gesprächen vor der Veranstaltung können Schüler und Pädagogen individuelle Themenwünsche äußern. So spielen heutzutage Essstörungen und Burn-out-Syndrom eine wichtige Rolle im Leben von Lehrern und Schülern.

Seit 2008 klären Angehörige und Fachleute, unter anderem auch von der Uniklinik Bonn, im fast monatlichen Rhythmus über psychiatrische Krankheitsbilder auf, geben Tipps für den Umgang mit Betroffenen und thematisieren den Zusammenhang zwischen Suchtmittelkonsum und dem Auftreten von psychischen Erkrankungen. Zur besseren Veranschaulichung schildern Betroffene ihre persönliche Krankheitsgeschichte.

Ziel dieser interaktiv aufgezogenen Veranstaltung ist es, bestehende Vorurteile abzubauen und die Teilnehmer umfassend über die Möglichkeiten moderner Therapien, über vorbeugende Maßnahmen und Hilfsangebote zu informieren. Speziell für Pädagogen gibt es ganztägige Fortbildungen. In sieben bis acht Stunden lernen Lehrkräfte, mit den seelischen Störungen bei jungen Menschen umzugehen.

Ziel ist für Uwe Flohr in diesem Jahr die Elternarbeit. Sinn und Zweck dieses neuen Moduls ist es, das häusliche Umfeld der Betroffenen und Angehörigen einzubeziehen und informieren zu können. In den vergangenen elf Jahren wurden 60 Veranstaltungen für rund 3385 Schüler und Pädagogen in Bonn und der Region durchgeführt.

Weitere Infos zum Verein "Hilfe für psychisch Kranke Bonn/Rhein-Sieg" mit Sitz an der Kaiserstraße 79 in Bonn, gibt es auf www.hfpk.de und unter der Rufnummer 0228/2891491.

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