Verkehr in Bonn Bonner müssen auf Pförtnerampeln warten

BONN · Die Brückensanierungen, der geplante Ausbau des Autobahnrings und der vermutlich nötige Neubau des Tausendfüßlers haben die Installierung der Pförtnerampeln an Autobahnauffahrten verzögert. Das teilte ein Sprecher von Straßen.NRW mit.

Eigentlich sollten die sogenannten Zuflussregulierungen an den Auffahrten Poppelsdorf (Reuterstraße), Endenich (Richtung Köln), Tannenbusch (Richtung Meckenheim) und Beuel (Richtung Köln) schon 2013 angebracht werden. "Die Riesenmaßnahmen in und um Bonn haben die Planungen in Verzug gebracht", so Alexander Opladen von Straßen.NRW. Es sei nicht damit getan, einfach ein paar Ampeln aufzustellen. Für die Schaltung seien aufwendige Induktionsschleifen unter der Fahrbahn nötig.

"Diese Arbeiten können wir erst durchführen, wenn wir wissen, welche Arbeiten anstehen, um sie besser koordinieren zu können." Die Niederlassung Ville Eifel prüfe nun, "wann welche Gewerke in welchem Zusammenhang umgesetzt werden können". Die Pförtnerampeln sollen für einen besseren Verkehrsfluss auf der Autobahn sorgen.

Eine Induktionsschleife auf der Autobahnfahrbahn misst die Lücke zwischen den Fahrzeugen und sendet jede Minute die Ergebnisse zu einem Steuerschrank an der Auffahrt. Dort werden die Ergebnisse mit den Messungen auf der Rampe ausgewertet.

Je nach Verkehrsaufkommen berechnet der Computer die Rotphase einer Ampel, die auf der Zufahrt installiert wird. Abhängig vom Verkehrsfluss zeigt die Pförtnerampel Rotphasen von zwei bis fünf Minuten. Ist der Verkehr auf der Autobahn störfrei, bleibt die Ampel ausgeschaltet.

Durch diese Stückelung des Verkehrsflusses auf die Autobahn werden sogenannte Schockwellen verhindert. Das von Verkehrsexperten als Schockwelle bezeichnete Phänomen kennt jeder Autofahrer aus eigener Beobachtung: Die von der Auffahrt kommenden Fahrzeuge suchen sich kleinste Lücken im fließenden Verkehr, um sich einzufädeln, zwingen dadurch aber Auto- und Lkw-Fahrer auf der Autobahn zu bremsen. Bremst einer, bremsen alle dahinter auch. Die Folge: Der Verkehr kommt zum Stillstand.

Das soll mit dem neuen System verhindert werden, indem man die Zufahrt auf die Autobahn dosiert. Aber auch umgekehrt funktioniert die Ampel: Misst die Anlage einen Rückstau, lässt sie den innerstädtischen Verkehr zügiger auf die Autobahn fahren. Das Bundesverkehrsministerium hat festgestellt, dass eine gezielte Regulierung des Zubringerverkehrs auf die Autobahn Unfälle mit Personen- und Sachschäden um bis zu 40 Prozent vermindert.

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