Registrierungsaktion für die DKMS Bonner Hochschulgruppe sucht potentielle Stammzellenspender

Bonn · In Deutschland fehlen potentielle Stammzellenspender, um Menschen mit der Diagnose Blutkrebs zu helfen. Deshalb hat am Dienstag in der Poppelsdorfer Mensa die dritte große Registrierungsaktion der Hochschulgruppe „AIAS Bonn – Studierende gegen Blutkrebs“ in Zusammenarbeit mit der DKMS stattgefunden.

 Isabell versucht als rotes Blutkörperchen verkleidet auf die Registrierungsaktion aufmerksam zu machen.

Isabell versucht als rotes Blutkörperchen verkleidet auf die Registrierungsaktion aufmerksam zu machen.

Foto: Benjamin Westhoff

In Deutschland erhält alle 15 Minuten ein Mensch die Diagnose Blutkrebs. Viele von diesen Patienten benötigen eine Stammzellenspende, weil die Chemotherapie zur Behandlung des Krebses so aggressiv ist, dass sie nicht nur erkrankte, sondern auch gesunde Zellen angreift. Doch jeder zehnte dieser Patienten findet keinen passenden Spender. Diese Zahlen der „DKMS gemeinnützige GmbH“ (ehemals: Deutschen Knochenmarkspenderdatei) zeigen, dass in Deutschland Stammzellenspender fehlen. Dem Trend will die im Oktober 2018 gegründete Hochschulgruppe „AIAS Bonn – Studierende gegen Blutkrebs“ entgegentreten.

Am Dienstag fand in der Poppelsdorfer Mensa ihre dritte große Registrierungsaktion in Zusammenarbeit mit der DKMS statt.
Katharina Heuchel hatte schon lange vor, sich als Stammzellenspenderin registrieren zu lassen. Doch die Medizinstudentin schaffte es nie im Internet auf eigene Faust. „Deswegen habe ich mir gedacht: Registrierungsaktionen sind wichtig“, erzählt das Gründungsmitglied von AIAS Bonn. Inzwischen zählt die Gruppe 24 Mitglieder. Bei ihren ersten beiden Registrierungsaktionen ließen sich schon 687 Menschen als Spender bei der DKMS registrieren. „Darauf sind wir sehr stolz“, so Heuchel.

Bei der Aktion am Dienstag scheint sich dieser Trend zu bestätigen: Alle Tablets, mit denen man sich registrieren lassen kann, sind schon zu Anfang belegt. Fleißig geben die potentiellen Spender ihre Gewebemerkmale auf Wattebäuschen ab. Der Vorgang dauert nur rund zehn Minuten. „Für mich ist das wenig Aufwand, aber damit kann anderen Leuten das Leben gerettet werden“, sagt Jana Gerschlauer, welche die Prozedur soeben durchlaufen hat. Sie habe schon länger vorgehabt, sich ins Register eintragen zu lassen. „Die Registrierungsaktion war ein praktischer Zufall.“

Im Gegensatz zu Gerschlauer haben viele Menschen jedoch noch nichts von der Thematik gehört. „Ich habe mich vorher noch nie mit dem Thema beschäftigt“, gesteht Maximilian Bindmann. Er entschied sich am Dienstag spontan zur Registrierung. Dies verdeutlicht, dass solche Registrierungsaktionen für den Gewinn potentieller Spender sehr wichtig sind. „Bei den meisten Menschen fehlt zur es zur Registrierung nur am Wissen und an der Möglichkeit“, bestätigt auch AIAS-Mitglied Heuchel.

Gerade Registrierungsaktionen wie die von AIAS helfen der DKMS. „Uns ist es ein besonders wichtiges Anliegen, potentielle Jungspender zu gewinnen“, erklärt Sara Tege, Aktionsbetreuerin der DKMS. Diese kämen überdurchschnittlich oft als Spender infrage, da sie meist fitter und gesünder seien als ältere Registrierte. „Außerdem bleiben sie länger bei uns in der Datei“, so Tege. Nach diesem Dienstag hatte sie deswegen Grund zur Freude: 238 Menschen ließen sich neu registrieren.

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