Neujahrsempfang Bonner FDP: „Wir arbeiten auf Augenhöhe“

Bonn · Der Fraktionschef Werner Hümmrich spricht beim Neujahrsempfang der Liberalen von einer bewährten Koalition. Das Rheinufer, so fordert er, müsste attraktiver gestaltet werden.

 Franziska Müller-Rech (links) und Werner Hümmrich begrüßen FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg aus Potsdam.

Franziska Müller-Rech (links) und Werner Hümmrich begrüßen FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg aus Potsdam.

Foto: Stefan Hermes

Am Ende des offiziellen Teils beim FDP-Neujahrstreffen bedankte sich die Kreisvorsitzende und NRW-Landtagsabgeordnete Franziska Müller-Rech bei dem Vorsitzenden der FDP-Ratsfraktion, Werner Hümmrich, dafür, dass er den rund 140 Parteimitgliedern und Gästen im Restaurant des GOP-Theaters schon einmal „Geschmack und Mut auf die bevorstehende Kommunalwahl“ gemacht habe.

Hümmrich hat schon in den Wahlkampfmodus geschaltet. Er hatte einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2014 gehalten: Ein Jahr zuvor hatte die Bundes-FDP den Einzug in den Bundestag verpasst, den Bonner Parteikollegen sei es trotz dieser schlechten Vorzeichen gelungen, ein Kommunalwahlergebnis von 8,2 Prozent zu erreichen und „das Wagnis einer Jamaika-Koalition“ mit CDU und Grünen einzugehen. Die Anwesenheit einiger Grünen-Lokalpolitiker wertete Hümmrich sodann auch als ein gutes Zeichen, die bestehende Koalition fortsetzen zu können.

Jamaika-Bündnis habe sich bewährt

Neben dem Grünen-Ratsherr Rolf Beu, dem Fraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt und Ratsmitglied Tim Achtermeyer konnte Hümmrich unter den anwesenden Lokalpolitikern und Unternehmensvertretern auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan, Werner Hoyer von der European Investment Bank und den Ärztlichen Direktor der Universitätskliniken, Wolfgang Holzgreve, sowie mit Hubertus Hille den Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg willkommen heißen.

„Das Jamaika-Bündnis hat sich bewährt. Wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen“, bilanzierte Hümmrich die bisherige Zusammenarbeit. 2021 werde das erste Jahr sein, in dem der Bonner Haushalt nach langer Zeit wieder ausgeglichen sei. Bei einem Haushalt von mehr als einer Milliarde sei der Überschuss von 5,2 Millionen Euro keine große Summe, aber die FDP habe ihr Wahlversprechen gehalten.

Genauso habe man dafür gesorgt, dass das Bonner Loch verschwunden ist, Mittel in den Schulbereich und in die freie Kulturszene investiert und Kunstrasenplätze angelegt werden konnten. „Traurig finde ich“, so Hümmrich, „dass sich Bonn so sehr vom Rhein abwendet.“ Während die Gestaltung des Beueler Rheinufers sehr gelungen sei, sehe es auf der Bonner Seite „nicht so gut“ aus. Bonn sei ja nicht nur Beethovenstadt, sondern auch eine Stadt am Rhein. Das sei jedoch nicht immer erkennbar und die FDP wolle sich dafür einsetzen, dass sich das ändere.

Mit CDU und Grünen sei es der FDP gelungen, den Wohnungsbau durch die kommunale Wohnbaugesellschaft Vebowag zu stärken. Trotzdem bedürfe es mehr Tempo beim Wohnungsbau. „Wir brauchen keine Mitpreisbremse, sondern mehr Wohnungen.“ Bonn ersticke im Verkehr. Man benötige ein neues Tarifsystem für den Nahverkehr und müsse die Themen Radschnellweg, Seilbahn, Wasserbusse und -taxis vorantreiben. Als „Wächter für eine liberale Politik“ sieht Hümmrich seine Partei. Bedeutende Themen, die es anzupacken gilt: Die Digitalisierung der Verwaltung sowie die 2025 anstehende Grundsteuerreform. In ähnlicher Weise machte sich auch die FDP-Generalsekretärin im Bund, Linda Teuteberg, in ihrem Vortrag für eine liberale Bundespolitik stark.

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