"Bundesamt für magische Wesen" Bonner Fabelwesen im Kino

BONN · Wenn Orks, Zauberer Gandalf und Schlipsträger im Maritim Hotel an einem Tisch sitzen, kann nur das Bundesamt für magische Wesen, kurz BafmW, seine Finger im Spiel haben. Am Wochenende drehten mehr als hundert Fantasy-Fans einen Kurzfilm als Vorspann für den Kinostart vom dritten Teil der Hobbit-Saga, der im Dezember Premiere feiert.

 Das Bundesamt für magische Wesen dreht einen Film im Maritim Bonn als Vorfilm für den Hobbit 3.

Das Bundesamt für magische Wesen dreht einen Film im Maritim Bonn als Vorfilm für den Hobbit 3.

Foto: Nicolas Ottersbach

"Es wird die Tagung der G8-Konferenz der magischen Reiche vorbereitet, die namens der Bundesregierung von Staatssekretär Ulrich Kelber begrüßt wird", sagte Klaus Maresch, der den Gleichstellungsbeauftragten des BafmW darstellte. Die Themen sind für Fabelwesen durchaus von großer Tragweite: So wirft der Vampir ein, dass es mehr Kitas in kommunaler Trägerschaft geben müsse.

"Schließlich ist es keinem Vampir zuzumuten, sein Kind in einen katholischen Kindergarten zu schicken", sagte Thomas Bernecker, der mit schwarzem Mantel und dunklen Kontaktlinsen an der Sitzung teilnahm. Auch eine Bayerin, weil das Volk ohnehin schon seltsam genug sei, diskutierte mit. Gerne sei man dazu bereit, sich als Hüter des Rings aus "Herr der Ringe" einzusetzen. Selbst ein echter Beamter ist zu sehen: Den Präsidenten des Bundesamtes Edmund F. Dräcker spielt Dr. Martin Kröger vom Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes.

"Wir nehmen Alltagssituation und Klischees und übertragen sie in die heutige Gesellschaft, spiegeln dadurch auch ein bisschen den Status Quo wider", sagte Thomas Bernecker, der Produzent des dreiminütigen Films ist. Nur durch viel ehrenamtlichen Einsatz sei der überhaupt möglich gewesen.

Maskenbildner arbeiteten ohne Gage, die Filmmusik wurde in der Schweiz kostenlos komponiert, Cosplayer brachten ihre aufwändigen Kostüme mit. Die Filmausrüstung wurde durch Crowdfunding bezahlt, 6000 Euro spendeten die Fans des fiktiven Amtes. Dank ihnen wird es eine zwei Minuten längere Online-Version geben. "Und vielleicht irgendwann einen richtigen Film", sagte Bernecker.

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