Federica Mogherini auszeichnet Bonner Demokratiepreis für EU-Außenbeauftragte

Bonn · Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini ist am Freitagabend mit dem Internationalen Demokratiepreis Bonn ausgezeichnet worden. In seiner Laudatio nannte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) die Preisverleihung im Alten Rathaus Bonn eine „wichtige Botschaft zur richtigen Zeit“.

Mogherini verteidige seit Jahren unermüdlich die europäischen Werte von Frieden, Demokratie und Menschenrechten und habe die EU näher zusammengebracht. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro will die frühere italienische Außenministerin den Angaben zufolge an ein Schulprojekt für syrische Flüchtlingskinder spenden.

„Wo unser Leben immer mehr von Katastrophen, Kriegen, Populismus, und immer häufiger auch von Lügen und blankem Hass gekennzeichnet ist, zeichnet sich die Arbeit von Frau Mogherini seit Jahren durch ihre unermüdliche Verteidigung unserer europäischen Werte von Frieden, Demokratie, Menschenrechten und Pluralismus in der Welt aus“, sagte Schulz laut Redetext. Die Außenbeauftragte habe es geschafft, die EU in einem Politikfeld näher zusammenzubringen, „in dem es bisher mehr Trennendes als Gemeinsames gab“. Dies sei umso wichtiger in einer Zeit, in der sich Europa „nicht mehr hinter dem großen Bruder USA verstecken“ könne, betonte der EU-Parlamentspräsident.

Schulz verwies auf kritische Reaktionen zu Mogherinis Amtsantritt vor zwei Jahren. Sie habe wenig Erfahrung und kein politisches Gewicht, habe es damals geheißen. „Dies sind zum Teil genau dieselben Leute, die ich heute oft in den Fluren des Europaparlaments hinter Federica Mogherini herwuseln sehe, um noch ein bisschen von ihrem Glanz abzubekommen“, sagte Schulz.

Der Vorsitzende des Vereins Internationaler Demokratiepreis Bonn, Jürgen Wilhelm, betonte, Mogherini habe Maßstäbe gesetzt „für die Notwendigkeit des ständigen politischen, gesellschaftlichen und moralischen Einsatzes für Frieden und Demokratie“. Der Verein verleiht die Auszeichnung seit 2009 alle zwei Jahre an Menschen oder Organisationen, die sich um Demokratisierung und die Wahrung der Menschenrechte verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören der frühere tschechische Staatspräsident Václav Havel (1936-2011), die iranische Menschenrechtlerin Shirin Ebadi und die Organisation Reporter ohne Grenzen. (epd)

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