Kommentar zu Wasserspielen Bonner Brunnen mehr wertschätzen

Meinung | Bonn · An den Brunnen versammeln sich die Menschen und halten inne. Allerdings ist es oftmals auch eine gewisse Klientel, die sich reichlich wenig um die beliebten Plätze schert.

 Ralph Müller reinigt den Brunnen am Kaiserplatz.

Ralph Müller reinigt den Brunnen am Kaiserplatz.

Foto: Nicolas Ottersbach

Brunnen stehen für Natur, Lebendigkeit und Erfrischung. Eine Oase mitten in der Stadt, die schon die Bürger der Antike zu schätzen wussten. Gut, in den Bonner Brunnen sollte man nicht baden gehen und das Wasser erst recht nicht trinken – schließlich werden Bakterien nicht wie im Schwimmbad durch Chlor abgetötet. Aber schon das sanfte Plätschern sorgt für eine gefühlte Abkühlung.

Die besten Tage der Brunnen sind allerdings gezählt. Fugen brechen aus, Steinplatten bekommen Risse und die ursprünglich angebrachte Beleuchtung funktioniert vielerorts seit Langem nicht mehr. Sie zu reparieren ist teuer und für das Sprudeln nicht notwendig, weshalb die Stadtverwaltung hier einspart. Das Patenprojekt läuft nur schleppend und kann die Kosten bei Weitem nicht decken. Da stellt sich die Frage, ob sich Bonn diesen hundertfach plätschernden Luxus überhaupt leisten sollte.

Ja, das sollte sie. Die Brunnen sind ein Hingucker. Hier versammeln sich die Menschen und halten inne. Allerdings ist es oftmals auch eine gewisse Klientel, die sich reichlich wenig um die beliebten Plätze schert. Am Kaiserplatz rutschen Skater über den sündhaft teuren roten Marmor, der dadurch immer mehr kaputtgeht. Leute, die auf den Bänken sitzen, hinterlassen Müll und flitschen Kronkorken in die Büsche, obwohl der Abfalleimer nur wenige Meter entfernt steht.

Das zeigt: Letztendlich ist es nicht nur eine Frage, wie viel die Stadt der Stadtverwaltung wert ist. Sondern auch, wie die Bonner mit ihrer Stadt umgehen. Und da gibt es eindeutig Nachholbedarf.

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