Wahlbezirk 36 Bonner Bogen wirkt wie ein Magnet

BEUEL · Die Nachbarorte Küdinghoven, Ramersdorf und Oberkassel haben ein gemeinsames Problem: Die Verkehrsdichte auf der Königswinterer Straße. Die ehemalige Bundesstraße ist die längste Hauptverkehrsachse im Stadtbezirk und entsprechend stark befahren.

Verkehrsplaner und Politiker doktern seit vielen Jahren an der Nord-Süd-Achse, aber ohne Erfolg. Ein Patentrezept, wie der Verkehrsfluss auf der Straße durchgängig und vom Tempo her maßvoll gehalten werden kann, ist allerdings noch niemandem eingefallen. Der jüngste Versuch, ein Teilstück der Königswinterer Straße zu einem Tempo-30-Pilotprojekt zu erklären, ist letztlich wegen der Brückensanierungen gescheitert.

Küdinghoven und Ramersdorf plagt ein zusätzliches Problem: Der ruhende Verkehr parkt alle Nebenstraßen der Königswinterer Straße zu. Die vielen Arbeitsplätze, die in den vergangenen 15 bis 20 Jahren im Beueler Süden entstanden sind, haben für diese Blechlawine gesorgt. Aber auch bei diesem Thema sind Stadt und Politik nahezu handlungsunfähig.

Der Grund: Es fehlt der Platz für neue Straßen und zusätzlichen Parkraum. Rhein und Ennert begrenzen die städtebaulichen Räume auf natürliche Art. Einen Lösungsansatz für das Parkproblem haben das Polizeipräsidium, Auto Thomas und der Investor des Bonner Bogens präsentiert: Alle drei haben Parkhochhäuser gebaut - nicht zwingend schön, aber dafür ungemein effizient.

Apropos Bonner Bogen: Bezeichnungen wie "Glücksfall für Bonn", "Unglaubliche Erfolgsgeschichte" und "Boomtown Beuel" sind Synonyme für das 300 Millionen Euro Investment. Bauherr Jörg Haas hat in den vergangenen 14 Jahren allen Wirtschafts- und Finanzkrisen getrotzt und ist unbeirrt seinen Weg gegangen.

Der Erfolg gibt ihm Recht: Aus der ehemaligen Industriebrache am Beueler Rheinufer hat er einen modernen Wirtschaftsstandort entwickelt, der allerorts bewundert wird. Das Projekt steht kurz vor dem Abschluss: Ein weiteres Restaurant und eine Kindertagesstätte stehen noch auf seinem Bauplan.

In der nächsten Wahlperiode gilt es, den lang versprochenen Vollsortimenter am Rastenweg zu bauen. Die Verträge zwischen Stadt Bonn und Tennisclub Blau-Gelb zum erforderlichen Grundstückstausch sind unterzeichnet. Jetzt muss allerdings noch der Bebauungsplan entsprechend der neuen Nutzung geändert werden. Da ist wieder die Politik gefragt.

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