Leerer Koloss im Bundesviertel Ratsmehrheit steht: Bonn soll Landesbehördenhaus kaufen

Bonn · Gegen den Willen der Stadtverwaltung beschließt der Wirtschaftsausschuss, dass Bonn dem Land das Kaufinteresse für das Landesbehördenhaus erklären soll. Die Politiker wollen die Entwicklung auf dem riesigen Areal in der Hand behalten.

 Das frühere Landesbehördenhaus an der Friedrich-Ebert-Allee steht seit vielen Jahren leer und ist mit Schadstoffen belastet.

Das frühere Landesbehördenhaus an der Friedrich-Ebert-Allee steht seit vielen Jahren leer und ist mit Schadstoffen belastet.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Ratsmehrheit will, dass die Stadt das verwaiste Ex-Landesbehördenhaus kauft. Gegen den Widerstand der Stadtverwaltung hat der Wirtschaftsausschuss am Dienstagabend für einen Antrag der Koalition gestimmt, dem Land NRW das Kaufinteresse zu bekunden. CDU, Grüne und FDP begründeten den Schritt damit, den Einfluss der Kommune auf dem großen Areal an der Friedrich-Ebert-Allee zu erhalten.

Die Politiker wollen auch die Option wahren, Teile der Immobilie an private Projektentwickler weiterzugeben. Darüber soll die Stadt mit dem Land verhandeln, das seit Jahren Käufer für die Liegenschaft sucht. Bonn müsste laut einer vertraulichen Stadtvorlage 50 bis 80 Millionen Euro zahlen: Der Verkehrswert hängt von der Nutzung ab, die das städtische Planungsrecht an diesem Ort zulässt.

Die Verwaltung hatte vom Kauf abgeraten – unter anderem wegen unklarer Abrisskosten und fehlendem Personal für ein solches Großprojekt.

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