Neues Buch von Susanne Goga Bonn-Roman führt zu vergessenen Orten

BONN · Bestseller-Autorin Susanne Goga präsentiert ihr neues Buch „Die vergessene Burg“. Die Handlung spielt auch im alten Bonn des 19. Jahrhunderts.

 Plausch mit einer Leserin: Susanne Goga bei ihrem Besuch in der Buchhandlung Bartz.

Plausch mit einer Leserin: Susanne Goga bei ihrem Besuch in der Buchhandlung Bartz.

Foto: Wächter

Es ist das Jahr 1868. Zu dieser Zeit stehen in der Gegend am Alten Zoll noch etliche Hotels und der Blick auf das Siebengebirge und den Rhein zeigt sich vor allem bei Sonnenuntergang von seiner schönsten Seite. Susanne Goga umschreibt die Szenerie, die ihre Hauptprotagonistin Paula Cooper mit ihrem kranken Onkel Rudy dort erlebt, dermaßen lebhaft und detailliert, dass sich so mancher Zuhörer an diesem Abend für ein paar Minuten in das alte Bonn versetzt fühlte. Zu dieser Reise ins 19. Jahrhundert lud am Donnerstagabend die Buchhandlung Bartz ein. Goga las vor etwa 50 Gästen aus ihrem aktuellen Roman „Die vergessene Burg“. Ein Stück mit Schauplätzen des alten Bonns.

Doch Goga liest nicht aus dem Buch. Sie bereitet ihre Lesungen zu Hause mit ausgedruckten Seiten vor. „Das ist das schwierigste an den Vorbereitungen. Die Lesung soll spannend sein, ein Stück weit die Zuhörer mitnehmen in die Geschichte, aber doch nicht zu viel verraten“, sagt die Autorin, die mit ihrer Familie in Mönchengladbach lebt, im Vorfeld der Lesung.

Werbung für die Buchhändlerin

Es ist die erste Lesung dieses Jahres, die Buchhändlerin Anna Anzulewicz in ihren Räumen an der Gottfried-Claren-Straße anbietet. Zehn Stück werden es in diesem Jahr wohl insgesamt werden. Es ist Werbung für sie und ihren Laden, aber vor allem auch für die Autoren, denen sie dort eine Bühne bietet. Für diesen Abend hatte Anzulewicz einen Tisch mit Gogas Werken vorbereitet. Krimis, Romane, aber auch Bücher, die Goga aus dem Englischen oder Französischen übersetzt hat, liegen dort neben ihren eigenen Werken.

Die junge Buchhändlerin kannte Goga zuvor nicht. Der Verlag war auf der Suche nach einem Leseort – auch weil in Gogas historischem Roman „Die vergessene Burg“ viele Bonner Schauplätze vorkommen. Am Ende war sie begeistert von den Episoden, die die Autorin in ihrem Laden präsentierte.

Abenteuerliche Reise einer jungen Frau

Goga ist keine unbekannte Autorin. Ihr Krimi „Der dunkle Weg“ schaffte es 2016 auf die Shortlist für den Goldenen Homer in der Kategorie „Bester Gesellschafts- und Beziehungsroman“. Ihre Romane, die es auch schon auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft haben, sind über 150.000-mal verkauft worden. „Susanne Goga gehört zu den stärksten deutschen Stimmen im historischen Roman“, sagt Anzulewicz und kündigt Gogas Lesereise ins alte England und Bonn mit den Worten an: „Ihre Romane sind immer historisch und manchmal auch kriminell.“

Doch worum geht es in „Die vergessene Burg“? Es geht um eine abenteuerliche Reise einer jungen Frau, die ihren kranken Onkel in Bonn besucht. Dabei entdeckt sie ein dunkles Geheimnis. Vor der stimmungsvollen Kulisse am Rhein im 19. Jahrhundert, die nicht nur die große, von der deutschen Romantik begeisterte English Community fasziniert, verwebt die Autorin eine schicksalhafte Reise mit einer Familiengeschichte voller Mysterien.

Die detaillierte Recherchearbeit der Autorin macht den Roman besonders authentisch – und offenbart sogar vergessene Sehenswürdigkeiten: Während ihrer Nachforschungen stieß sie unter anderem auf die Mumien vom Kreuzberg – damals eine beliebte Touristenattraktion –, die heute noch existieren, aber nicht mehr zugänglich sind.

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