Bahnübergang Ollenhauerstraße Vandalismus offenbar Grund für Schrankendefekt in Bonn

Bonn · Am Bahnübergang an der Ollenhauerstraße in Bonn haben am Montag über mehrere Stunden die Bahnschranken nicht funktioniert. Die Polizei war vor Ort, es kam zu Verkehrsbehinderungen. Ursache für den Defekt war offenbar ein Vandalismusschaden.

 Techniker bei der Reparatur der Bahnschranke.

Techniker bei der Reparatur der Bahnschranke.

Foto: Nicolas Ottersbach

Für Chaos hat am Montag eine defekte Schrankenanlage an der Ollenhauerstraße gesorgt. Weil der vielbefahrene Bahnübergang dadurch nicht mehr sicher passiert werden konnte, musste ihn die Polizei komplett sperren. Fußgänger und Autofahrer kamen deshalb nicht wie gewünscht ans Ziel und mussten Umwege in Kauf nehmen. Ein Lkw-Fahrer strandete vor den Schranken komplett.

"Gegen 11.40 Uhr meldete die Schrankenanlage einen Fehler", erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Kurz darauf gingen die ersten Anrufe in der Bonner Polizeileitstelle ein. Demnach sollten sich die beiden rot-weißen Schlagbäume, die sich schräg gegenüberliegen und jeweils eine Fahrspur absperren, unkontrolliert öffnen und schließen. "Wir schickten sofort einen Streifenwagen dorthin", sagte Polizeisprecher Robert Scholten. Es habe eine akute Gefahr bestanden: Sowohl durch unvorhersehbar herbfallende Schranken, als auch durch den ungesicherten Bahnübergang. "Es war besonders heikel, weil der Weg von vielen Schülern frequentiert wird, aber auch durch Besucher der Gastronomie und von umliegenden Arbeitsstätten", so Scholten.

"Für solche Fälle gibt es ein Sicherheitssystem", sagte ein Bahnsprecher aus der NRW-Zentrale in Düsseldorf. Wird ein Defekt festgestellt, verfällt die Schranke automatisch in eine Art Notfallmodus. Der gesamte Bahnübergang springe auf Rot: Die herannahenden Bahnen erhalten ein Stoppsignal, genauso wie Fußgänger und Autofahrer. Für den Verkehr rund um die Ollenhauerstraße bedeutete das Stillstand. Für Brummifahrer Axel Homberg, der Steine geladen hatte und aus Marburg angereist kam, war es eine Zwangspause. "Ich muss eigentlich nur 200 Meter weiter, hier kann ich aber nicht vernünftig drehen", sagte er.

Er wartete also - knapp drei Stunden. Die Schüler des nahe gelegenen Friedrich-Ebert-Gymnasiums konnten nicht zum Sportunterricht und nicht vom Sportunterricht zurück in die Klassenräume. Die Autofahrer drehten und nutzten einen anderen Bahnübergang. Auch die Schüler machten sich nach einiger Wartezeit zu Fuß auf den anderen Weg. Die Züge konnten vorbeirollen, allerdings nur im Schritttempo. Und mit einem ohrenbetäubenden Hupsignal. Das sorgte für Verzögerungen, laut Bahn aber nicht für Ausfälle.

Unterdessen versuchten Techniker, die Schrankenanlage zu reparieren, was ihnen schließlich auch gelang. Sie tauschten einige Bauteile aus, die nicht noch speziell geordert werden mussten. "Dann hätte das auch Tage dauern können", so ein Bahnsprecher. Nach ersten Einschätzungen handelt es sich um einen Vandalismusschaden. "Es fehlte die Abdeckung eines Schrankenmotors, durch den Regen gab es dann einen Kurzschluss." Weil die Schranken vernetzt seien, habe auch die Steuerung Schaden genommen.

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