Aktion läuft bis Freitag "Bonn leuchtet" taucht Innenstadt in ein anderes Licht

Bonn · Die illuminierten Sehenswürdigkeiten und auch der verkaufsoffene Sonntag in Bonn sind Besuchermagnete. Die Aktion wird bis kommenden Freitag verlängert, so dass auch die Delegierten der Klimakonferenz Gelegenheit zu einem Schnappschuss haben.

Es war schwer, auf dem Bottlerplatz am Sterntor vorüberzugehen, ohne jemandem durchs Bild zu laufen. Die Beleuchtung des mittelalterlichen Stadttores war prominentes Fotomotiv. „Es gefällt mir sehr gut“, sagte Dietmar Böhm, der am Sonntag eigens für „Bonn leuchtet“ aus Bergisch Gladbach angereist war. Er holte sich zudem Beleuchtungsinspirationen für seine eigenen Bühnenauftritte als Zauberer Zandini.

Wie Böhm lockte das Angebot von City Marketing seit Freitag viele Menschen nach Bonn, die die Innenstadt in einem wahrhaftig anderen Licht sehen wollten. Leuchtwürfel an der Budapester Straße, eine im Baum sitzende Lichtgestalt, angestrahlte Kunstwerke und Gebäude, allen voran das Alte Rathaus, dazu die von den Stadtwerken nur am Sonntag winterlich erleuchteten Stadttore – das alles erzeugte eine einzigartige Stimmung. Die Stadt hat diese Aktion sogar verlängert. Ursprünglich sollte am Sonntag die Show der „Feuerclowns“ auf dem Marktplatz den Abschluss bilden, aber jetzt bleibt die Innenstadt bis kommenden Freitag illuminiert.

Maike Reinhardt war froh, dass die Verwaltung der Verlängerung zugestimmt hat und auch die Finanzierung dafür übernimmt. So hätten die Delegierten, die zur Weltklimakonferenz anreisen, auch noch etwas davon, sagte die Geschäftsführerin von City Marketing. Stolz war sie darauf, dass die Lichtinstallationen durch die Klimaschutzagentur CO2OL mit dem „grünen Fußabdruck“ versehen wurden. Bonn leuchtet demnach annähernd klimaneutral, da der Energieverbrauch beispielsweise durch den Einsatz von Energiesparlampen sowie auch durch den Ökostrom der Stadtwerke sehr gering ist.

Stadtbummel mit Freunden

Auch Edith Feyen aus Meckenheim war wegen des Leuchtens gekommen. „Am Freitag war ich in Rheinbach zur Blauen Nacht, jetzt wollte ich mal gucken, wie Bonn das macht.“ Ihr Fazit: „Das ist sehr stimmungsvoll.“ Die Bonnerin Anne Götz war dagegen eher zum Shoppen in die Stadt gekommen: Sie traf sich am verkaufsoffenen Sonntag mit Freunden. Alleine könne sie das öfters machen. „Aber zusammen geht das oft nicht.“ Außerdem interessierte sie sich für die Klimaschutz-Stände auf dem Marktplatz und den „Street Food Market“ in den Straßen. „Bonn leuchtet“ und die Demo am Samstag hätten den Standbetreibern viel Kundschaft beschert, sagte Marc Oberhoff vom Imbiss „Engel und Teufel“.

Der zwischenzeitliche Regen drängte die Menschen in die Geschäfte. Für ihn, sagte Juwelier Thomas Kersting, habe sich die Verkaufsöffnung nicht sehr gelohnt. Das störe ihn aber nicht. „Wir sehen das eher als Werbung für unsere Stadt.“ Ein offenes Geschäft mache am verkaufsoffenen Sonntag mehr Eindruck auf Besucher als ein geschlossenes.

Anders als beim Bonn-Fest gab es laut Reinhardt dieses Mal keine Bestrebungen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die Verkaufsöffnung zu verhindern. Zum Vorstoß der Gewerkschaft, die keine Ladenöffnung an Heiligabend will, konnte sie wenig sagen. Bisher sei kein Geschäftsinhaber wegen einer Sonntagsöffnung auf sie zugekommen.

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