TomTom Traffic Index 2019 Bonn ist Stau-Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen

München/Bonn · Stop and Go, am Montagmorgen ist es besonders schlimm. In etlichen NRW-Großstädten nehmen die Staus einer Analyse zufolge zu - auch in Bonn. Das trifft vor allem die Pendler auf dem Weg von und zur Arbeit.

 Stau auf der Autobahn in Bonn.

Stau auf der Autobahn in Bonn.

Foto: Nicolas Ottersbach

Autofahrer stehen in etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens einer Analyse des Kartierungsspezialisten TomTom zufolge immer länger im Stau. Die Verkehrszunahme gehe einher mit der wachsenden Einwohnerzahl beispielsweise in Köln und Düsseldorf, wie das Unternehmen am Mittwoch berichtete. In der Landeshauptstadt machten sich auch die Auswirkungen der Umweltspuren bemerkbar, mit denen ein Fahrverbot wegen zu hoher Belastung vermieden werden soll. In Köln und Düsseldorf verlieren zu Spitzenzeiten fahrende Pendler nach Modellrechnungen summiert auf das ganze Jahr etwa 4,5 Tage Zeit.

Für den „TomTom Traffic Index“ für das Jahr 2019 wurden die Daten von Smartphones und fest verbauten Navigationssystemen für 416 Städte weltweit ausgewertet. Deutsche Stau-Hauptstadt war wie im Vorjahr Hamburg (34 Prozent, plus 1 Prozentpunkt). Die von TomTom berechnete Prozentzahl zeigt, wie viel länger eine Fahrt als Folge des Staus dauert. Das bedeutet im Fall von Hamburg, die Fahrzeit verlängert sich um ein Drittel im Tagesdurchschnitt gegenüber einer Fahrt ohne Verkehrsbehinderungen. Im Berufsverkehr sind es demnach in Hamburg morgens sogar 54 und abends 61 Prozent mehr. Keine andere deutsche Großstadt hat im Negativ-Ranking des Unternehmens höhere Werte.

Stau in Bonn weiter angestiegen

In Nordrhein-Westfalen ist der Analyse zufolge das Problem in Bonn am stärksten mit einem Stau-Niveau von 29 Prozent im Tagesdurchschnitt (plus 2 Prozentpunkte) sowie 52 Prozent morgens (plus 1) und abends - wie in Hamburg - 61 Prozent (plus 3). Das bedeutet unverändert den Platz 7 im Ranking. Köln verbessert sich in dem Negativ-Ranking gegenüber 2018 zwar von Platz 10 auf 11 - aber nur weil Kassel neu aufgenommen wurde und gleich auf Platz 8 kam. Im Tagesdurchschnitt liegt das Stau-Niveau bei 26 Prozent (plus 1). Hoch ist die Verkehrsbelastung auch in Köln während der Rush Hour mit Werten von 44 Prozent (+/-0) morgens und 52 Prozent (plus 1) abends.

Düsseldorf verschlechterte sich in dem Negativ-Ranking von Platz 17 auf 14. Das Stau-Niveau im Tagesdurchschnitt stieg demnach um 3 Punkte auf 24 Prozent. Das ist der stärkste Anstieg unter den betrachteten Städten und Regionen im Pendlerland NRW. „Vor allem die Auswirkungen der neuen Umweltspuren machen sich hier bemerkbar - die Ausweichrouten, die verwendet werden, um die Innenstadt zu umfahren, weisen eine deutlich gesteigerte Verkehrsbelastung auf“, berichtete das Unternehmen dazu. Das Stau-Niveau lag demnach morgens im Durchschnitt bei 49 (plus 3) und abends bei 45 Prozent (plus 4).

Lange Verzögerungen für Pendler im Raum Düsseldorf

Für eine Fahrt, die ohne Verkehrsbehinderungen 30 Minuten dauert, müssten Autofahrer in Düsseldorf morgens 15 Minuten und abends 14 Minuten mehr einrechnen. In Köln benötigten Autofahrer morgens 13 Minuten und abends 16 Minuten mehr. Bezogen auf die Wochentage müssten Pendler im Raum Düsseldorf am Montagmorgen zwischen 7 und 8 Uhr mit den längsten Verzögerungen rechnen. Im Raum Köln sei der Stau-Höhepunkt am Donnerstagabend 16 bis 17 Uhr. Die Verkehrslage sei jeweils am entspanntesten am Montagabend sowie Freitagmorgen.

Für die Region westliches Ruhrgebiet weist der Navi-Spezialist ein unverändertes Stauniveau von 23 Prozent im Tagesdurchschnitt aus - Platz 17 im Ranking (Vorjahr 12. Platz). Mönchengladbach kommt mit 22 Prozent auf den 20. Platz. Das sind zwei Punkte mehr als 2018, als die Stadt Platz 22 belegte. Es folgen Münster und das östliche Ruhrgebiet mit je 21 Prozent (je plus 1 Punkt) auf Platz 22 (20 im Jahr 2018) beziehungsweise 24 (19). Wuppertal kommt mit 17 Prozent Stau-Niveau im Tagesschnitt (plus 1) auf den 26. Rang (2018: 25).

TomTom verweist auf die erneut gestiegene Zahl an Autos. Im Gegensatz zur Fahrzeugzahl, die immer weiter wachse, sei es bei der bestehenden Infrastruktur kaum mehr möglich, diese sinnvoll zu erweitern. „Um eine Trendwende im Verkehr zu schaffen, ist die Aufgabe der kommenden Jahre, die Anzahl der Fahrzeuge signifikant zu reduzieren“, heißt es.

(dpa)
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