Gastronomie in Bonn Im SAS-Pavillon eröffnet das Café „Alter Schwede“

Bonn · Das Gebäude am Bundeskanzlerplatz stand lange leer. Nun haben sich Maryam El-Safty und Isabell Antar-El-Safty dort den Traum vom eigenen Café verwirklicht.

 afe eröffnet in ehemaliger Hertz Autovermietung Bundeskanzlerplatz.

afe eröffnet in ehemaliger Hertz Autovermietung Bundeskanzlerplatz.

Foto: Benjamin Westhoff

Eine Zeit lang stand er leer, nun erstrahlt der SAS-Pavillon am Bundeskanzlerplatz in neuem Glanz: Anfang Februar eröffnete das Frühstückscafé „Alter Schwede“ im denkmalgeschützten Gebäude, das 1952 erbaut wurde. Der Name soll eine Verbindung zwischen der Historie des Pavillons und dem Angebot des Cafés herstellen. Auch von außen hat sich einiges getan. So wurde als Ersatz für den 2017 gefällten Ahorn Ersatz gepflanzt.

Betrieben wird das Café von Maryam El-Safty und Isabell Antar-El-Safty. Sie selbst bezeichnen sich als „Foodies“. „Wir lieben beide gutes Essen und kochen sehr gerne“, erzählt El-Safty. Ihr Bruder, der mit Antar-El-Safty verheiratet und selbst als Gastronom in Bonn tätig ist, interessierte sich schon länger für den Pavillon. Als er dann zum Verkauf ausgeschrieben wurde, erstellten El-Safty und Antar-El-Safty das Café-Konzept und ergriffen die Chance, sich einen Traum zu verwirklichen.

Dabei stellt der Pavillon für sie den perfekten Standort dar: „Jeder Bonner kennt ihn eigentlich“, sagt El-Safty. Außerdem habe es zuvor in der Gegend noch an Cafés gefehlt. „Wir lassen das Viertel aufleben.“ Dass dies bei den Nachbarn gut ankommt, habe man schon bei der Renovierung gemerkt. „Wir haben immer mehr Leute kennengelernt, die mit dem Objekt ihre eigene Geschichte hatten“, so Antar-El-Safty. Dieser Eindruck habe sich auch in den ersten Tagen nach der Eröffnung bestätigt. „Wir haben sogar schon Stammkundschaft.“

Familiäre Atmosphäre wird geschätzt

Zwei dieser Stammkunden sitzen an einem der Tische, vor ihnen ein Kaffee. Beide arbeiten in Gronau, sie sprechen englisch. Vorher habe es in der Nähe keinen Ort gegeben, wo man einen Kaffee trinken konnte, erzählen sie. Deswegen seien sie seit der Eröffnung schon mehrmals hier gewesen. Sie schätzen die familiäre Atmosphäre: „Man fühlt sich hier wie zuhause.“

Genau diese Atmosphäre wollten El-Safty und Antar-El-Safty schaffen. Dafür orientierten sie sich am dänischen Hygge-Konzept, welches anhand mehrerer Prinzipien für Wohlbefinden sorgen soll. „Dieses skandinavische Wohlgefühl soll hier im Café herrschen“, so Antar-El-Safty. Auch die angebotenen Speisen orientieren sich an der skandinavischen Küche, die beide Betreiberinnen sehr schätzen.

Die skandinavische Orientierung ist einer der beiden Gründe für den Namen des Cafés: „Alter Schwede“. Der andere liegt in der Geschichte des Gebäudes. Dieses übernahm die Fluggesellschaft „Scandinavian Airlines System“ (SAS) kurz nach seiner Fertigstellung. Ende der 1960er Jahre zog dann die Autovermietungsfirma Hertz in den Pavillon. Seit 2006 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Weil die Architektur den alten Ahorn mit einbezog (das Dach wurde um den Stamm herum gebaut), fiel auch der Baum unter den Denkmalschutz. Deswegen sorgte die Fällung 2017 für Aufregung. Diese war jedoch krankheitsbedingt nötig gewesen.

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