Festakt der Wissenschaft Bonn hat jetzt ein Konfuzius-Institut

Bonn · Die neue Bonner Einrichtung soll die deutsch-chinesischen Beziehungen fördern. Der Generalkonsul nimmt am Festakt in der Uni teil.

 Unirektor Professor Michael Hoch und der Vizepräsident der Pekinger Partneruniversität, Professor Zhang Baojun, enthüllen die Messingtafel des Konfuzius-Instituts Bonn.

Unirektor Professor Michael Hoch und der Vizepräsident der Pekinger Partneruniversität, Professor Zhang Baojun, enthüllen die Messingtafel des Konfuzius-Instituts Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Bonn hat jetzt ein Konfuzius-Institut. Mit einer Feierstunde im Festsaal der Universität und der feierlichen Enthüllung einer Messingtafel wurde die Einrichtung, die dazu beitragen soll, die chinesische Sprache und Kultur zu verbreiten, am Donnerstagmorgen offiziell aus der Taufe gehoben. Die nach dem Vorbild der deutschen Goethe-Institute konzipierten, aber wegen ihrer möglichen politischen Ausrichtung nicht ganz unumstrittenen Konfuzius-Institute entstehen derzeit weltweit in Kooperation mit renommierten Universitäten; das Bonner Institut ist nach Einrichtungen in Berlin oder Düsseldorf das 20. seiner Art in Deutschland.

Verkehrsstaus dürften Feng Haiyang aus seiner Heimat vertraut sein, auf dem Weg zum Festakt hatte er aber offenbar keine Beeinträchtigung erwartet: Um ein akademisches Viertel musste die eigentlich für 11 Uhr angesetzte Veranstaltung verschoben werden, da der Generalkonsul auf dem Weg von Düsseldorf nach Bonn in einen Verkehrsstau geriet. Nach dem Eintreffen des Ehrengastes begann die Veranstaltung mit Grußworten des Rektors der Bonner Uni, Professor Michael Hoch, sowie des Vizepräsidenten der Pekinger Partneruniversität Professor Zhang Baojun; seitens der Stadt sprach Bürgermeister Reinhard Limbach.

Nach Enthüllung einer Messingtafel, die später das Foyer des Instituts schmücken soll, sprach der Bonner Sinologe und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Konfuzius-Instituts Düsseldorf, Wolfgang Kubin, auch über die Kritik an den Instituten: Die Bonner Gründung sei ein guter Anlass, das gegenseitige Verständnis zu fördern. Als Chinese könne man ja auch fragen, ob die Goethe-Institute in Peking, Schanghai oder Hongkong nicht Stätten der bürgerlichen Unterwanderung seien. Und man könne auch ihn fragen, ob er nicht ich als überzeugter Christ mit seinen Vorlesungen in Peking, Qingdao und Shantou eine Gefahr für das atheistische China darstelle.

Die neue Einrichtung wurde von der Universität Bonn gemeinsam mit der Zentrale der Konfuzius-Institute in Peking und der langjährigen Bonner Partner-Universität Beijing Language and Culture University ins Leben gerufen. Ziel des Instituts ist es, die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft zwischen China und Deutschland zu stärken.

Dass die Tafel im Festsaal und nicht an ihrem Bestimmungsort enthüllt wurde, ist auch der Tatsache geschuldet, dass das Institut noch keine endgültige Bleibe hat: Das Konfuzius-Institut Bonn ist zunächst im Universitätsgebäude in der Brühler Straße 7 im Bonner Norden untergebracht, die Räumlichkeiten dafür stellt die Universität zur Verfügung. Rechtlicher Träger des Institutes ist ein Verein, der bereits im Dezember 2016 von acht Privatpersonen gegründet wurde. Langfristig soll die Bonner Einrichtung als ein so genanntes An-Institut, das ist eine wissenschaftlich assoziierte Einrichtung, akademisch mit der Universität verbunden werden.

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