Maßnahmenkatalog für Bonn Fridays for Future kritisiert Verkehrspolitik

Bonn · Fridays for Future und Parents for Future haben am Dienstag einen Maßnahmenkatalog für Bonn vorgestellt, um Emissionen in der Stadt zu reduzieren. Vor allem die Verkehrspolitik ist demnach ausbaufähig.

 Die Mitglieder von Fridays for Future kritisieren die Bonner Verkehrspolitik.

Die Mitglieder von Fridays for Future kritisieren die Bonner Verkehrspolitik.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Bonner Fridays for Future und Parents for Future haben am Dienstabend zu einer digitalen Pressekonferenz eingeladen. Dabei hatten Politiker die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Zu Beginn hatte die Organisation Fridays vor Future Teile ihres 42-seitigen Maßnahmenkatalogs vorgestellt.

Eine Forderung: die Energieversorgung in Bonn zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen.

„Seit einem halben Jahr arbeiten wir mit Fridays for Future zusammen an dem Katalog“, sagt Malte Kleinwort von Parents for Future (P4F) Bonn. „Da steckt viel Arbeit drin. Teilweise haben wir um jeden einzelnen Satz gerungen.“ Auch sehe er den Maßnahmenkatalog nicht als Abschluss. „Das ist eine kleine Zwischenetappe für eine klimaneutrale Stadt Bonn.“

Franziska Rau von den Bonner Fridays for Future sehe die Stadt zwar schon auf einem guten Weg. „Einen umfassenden Plan gibt es aber noch nicht.“

„Es muss sich massiv etwas ändern“

Aus einer Studie gehe hervor, dass die Emissionen in Bonn zwischen 1990 und 2016 um 25 Prozent gesunken seien. „Das klingt erst mal gut. Ein Weiter-so darf es aber nicht geben. Es muss sich massiv etwas ändern.“ Ein Kritikpunkt sieht sie im Bereich Verkehr. „Es fehlen an vielen Stellen Einsparberechnungen.“

Stadt soll Dachflächen für Photovoltaikmodule bereitstellen

Christoph Droste von Parents for Future fordert deshalb, dass die Stadtwerke Bonn auf 100 Prozent erneuerbare Energien umgestellt werden müssen. Weiter forderte er die Abschaffung von bürokratischen Hürden und die Förderung einer Bürger-Energie-Genossenschaft. Ebenso solle die Stadt Dachflächen zur Verfügung stellen, auf denen dann Photovoltaikmodule angebracht werden können.

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Mehrere Politiker wie Katja Dörner (Grüne), Lissi von Bülow (SPD), Michael Faber (Linke), Christian Gold (CDU) und Brigitta Poppe-Reiners (Grüne) nahmen an der Veranstaltung teil. Dörner stimmt der Fridays-for-Future-Bewegung in einem Punkt zu: „Die Verkehrspolitik ist der zentrale Hebel für ein besseres Klima.“

Politiker geben grundsätzlich positives Feedback

Sie wollte von den Organisatoren wissen, was sie konkret in diese Richtung planen. Ein sehr detailliertes Konzeptpapier mit konkreten Ansätzen und Vorschlägen für Bonn wolle man in Kürze veröffentlichen, antworteten die Vertreter von Fridays For Future. Zum Erreichen ihrer Ziele seien aber zwingend Weichenstellungen auf kommunaler Ebene nötig.

Grundsätzlich kommt von Seiten der Politiker positives Feedback zu den Forderungen. Gold (CDU) findet es etwa gut, dass so ein Papier entwickelt wurde. „Wir können das aber nicht alleine schaffen und brauchen Multiplikatoren.“ Faber (Linke) ist der Meinung, dass Fridays for Future mit dem Maßnahmenkatalog Druck mache und das sei richtig.

Stephan Eickschen (SPD) stellt sich die Frage, wie man die Kommunikation zwischen Fridays for Future und den Politikern zusammenbringe. „Wir müssen die verschiedenen Interessen und Mehrheiten bündeln. Sonst reden wir immer aneinander vorbei.“

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