Bürgerfest zum Tag der Vereinten Nationen Bonn feiert die UN

BONN · Es hat eine nun schon 19-jährige Bonner Tradition: das Bürgerfest zum Tag der Vereinten Nationen, zu dem einen Samstag lang wieder viele Menschen auf den Markt strömten.

Zum Tag der Vereinten Nationen wurden weltweit 180 Sehenswürdigkeiten angestrahlt - wie das Bonner Rathaus.

Zum Tag der Vereinten Nationen wurden weltweit 180 Sehenswürdigkeiten angestrahlt - wie das Bonner Rathaus.

Foto: barbara frommann

Oberbürgermeister Ashok Sridharan sah die Stadt bei der Eröffnung denn auch als Teil der UN-Erfolgsgeschichte. "Vor 70 Jahren trat die UN-Charta in Kraft, und ich bin gemeinsam mit 320.000 Bonnern stolz, dass das bei uns gefeiert wird." Andererseits überwogen im Alten Rathaus angesichts der explosiven politischen Weltlage die nachdenklichen Töne.

"Bei aller Freude kennen wir alle die Herausforderungen, vor denen die UN, ihre Mitgliedsstaaten und jeder einzelne von uns stehen", meinte Sridharan. Professor Jakob Rhyner, Repräsentant der Vereinten Nationen in Deutschland, verwies für die 1000 Bonner UN-Mitarbeiter auf die große Herausforderung, vor der die Staatengemeinschaft gerade aktuell stehe. "Heute in schwierigen Zeiten ist das Versprechen an die Welt, für eine bessere Zukunft zu sorgen, wohl noch wichtiger denn je", so Rhyner.

Die Mitarbeiter der 17 in Bonn ansässigen UN-Organisationen sowie die weiteren hiesigen Akteure der Entwicklungszusammenarbeit standen derweil an Ständen Rede und Antwort: zu Klimawandel, Biodiversität, Freiwilligendienst, Katastrophenvorsorge, Bildung, Gesundheit, Sicherheit und Artenschutz.

Derweil erklärte Detlef Dzembritzki, Bundesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, in der Prominenten-Besuchergruppe, dass man zur Feier des Jubiläums sowohl das Bonner Rathaus als auch in Berlin die Kuppel des Reichstags "im Sinne einer besseren Welt" blau anstrahlen lasse.

Im Sinne dieser UN-Werte müsse die Welt zusammenzustehen, so Dzembritzki. "Es geht um globale Solidarität. Ohne eine Änderung unserer Politik werden wir unseren Planeten nicht retten können." Ihn machten die Meldungen von der aktuellen Klimakonferenz sehr nachdenklich. Deshalb rufe er dazu auf, einen Soli für die globale Verantwortung einzuführen, vergleichbar mit dem für die deutsche Vereinigung.

Am Vorabend hatte, wie berichtet, schon Bundesumweltminister a. D. Klaus Töpfer in der Bundeskunsthalle beim Bonner UNO-Gespräch zum 70. UN-Gründungsjubiläum sowie den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen gesprochen.

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