Bonn amüsiert sich über "Radler-Box" am Straßenstrich

Kaum einer, der am Freitag nicht mit einem spontanen Spruch auf die Ankündigung der Stadt reagierte, am "Verrichtungsgelände" des Straßenstrichs an der Immenburgstraße womöglich auch eine "Verrichtungsbox" für Fahrradfahrer und Fußgänger zu installieren.

Bonn amüsiert sich über "Radler-Box" am Straßenstrich
Foto: Stadt Köln

Bonn. Kaum einer, der am Freitag nicht mit einem spontanen Spruch auf die Ankündigung der Stadt reagierte, am "Verrichtungsgelände" des Straßenstrichs an der Immenburgstraße womöglich auch eine "Verrichtungsbox" für Fahrradfahrer und Fußgänger zu installieren: Da treffe endlich der Titel Bonns als fahrradfreundliche Stadt zu. Und auch der öffentliche Personen-Nahverkehr bekomme eine ganz neue Bedeutung.

Nur zwei Kommentare von vielen: Während die Bürger ein Tagesgespräch in Büros und Kneipen hatten, sich unter ga.de und bei Facebook im Internet ausgiebig über den Sinn und Unsinn der "Radler-Box" ausließen, wollte man bei der Stadtverwaltung Bonn gestern am liebsten gar nichts mehr zu dem Thema sagen.

Wie berichtet, prüft die Stadt das Installieren einer weiteren Box am Straßenstrich, weil es offenbar Freier gibt, die zu Fuß oder mit dem Rad die Prostituierten "besuchen".

Auch in Köln hatte man die Erfahrung gemacht, dass sich solche "Pärchen" in Ecken oder hinter Büschen verziehen, weshalb zwei schmucklose Räume für Nicht-Autofahrer installiert wurden. Allerdings, so sagte der Vize-Chef des dortigen Ordnungsamtes, Hubertus Tempski, gestern dem GA, würden beide Boxen nur sehr selten genutzt. Dafür würden ab und an Pkw-Freier in die beiden kahlen Räume, in denen nur je ein Stuhl steht, ausweichen.

Nach Spaß ist der Firma Eaton (früher Klöckner-Moeller) als direktem Nachbarn nicht zumute. Sie hat zur Sicherheit für ihre Mitarbeiter einen Wachdienst beauftragt, Autokennzeichen zu notieren, wenn die Fahrer schon vor 20 Uhr ihre Runden drehen oder auf die Firmenparkplätze fahren. Den Fahrern droht eine Anzeige.

Die Forderung von "Fressnapf"-Inhaber Ralf Over, die Anbahnungszone solle eine Distanz von 78 Metern zu seinem Geschäft einhalten, stößt derweil in der Politik auf keine Gegenliebe. Für dieses Verhalten als "Don Quijote", der kleinkariert Meter zähle, habe man kein Verständnis, hieß es am Rande der jüngsten Ratssitzung.

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