Große Dransdorfer Karnevalsgesellschaft Bönnsche Köpp plaudern aus dem Nähkästchen

DRANSDORF · Sowohl Wilfried Schumacher als auch Nimptsch mussten eine Zeit im "Exil" verbringen: Im Rahmen ihrer Ausbildungen zog es sie nach Düsseldorf. Zehn Jahre mit Altbier, das hat der Monsignore aus Endenich zwangsläufig überstanden. "Helau" kam für ihn aber nicht in Frage.

 Mit Altbier kann er leben, mit dem Ruf "Helau" nicht: Wilfried Schumacher (rechts) im Gespräch mit Willi Baukhage.

Mit Altbier kann er leben, mit dem Ruf "Helau" nicht: Wilfried Schumacher (rechts) im Gespräch mit Willi Baukhage.

Foto: ROLAND KOHLS

Wenn Willi Baukhage zum Gespräch bittet, dann lehnt keiner ab. Beim dritten "Bönnsche Köpp - janz privat" hatte der Präsident der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft drei Bonner auf der roten Bank, die wohl jeder kennt: Stadtdechant Winfried Schumacher, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und den Nachtwächter-Stadtführer Karl-Friedrich Schleier.

Sowohl Schumacher als auch Nimptsch mussten eine Zeit im "Exil" verbringen: Im Rahmen ihrer Ausbildungen zog es sie nach Düsseldorf. Zehn Jahre mit Altbier, das hat der Monsignore aus Endenich zwangsläufig überstanden. "Helau" kam für ihn aber nicht in Frage: "Als ich in Düsseldorf war, habe ich am Rosenmontag immer die Steuer gemacht."

Nimptsch, den es nach dem ersten Staatsexamen dorthin verschlug, durfte nach einem Jahr wieder weg, weil er gleich am ersten Tag den Versetzungsantrag gestellt hatte. Schumacher, der sich sein Theologiestudium als Reporter für die Rundschau finanziert hatte, wollte schon als Kind Pfarrer werden: Da habe er sich nach dem Sonntagsgottesdienst auch gerne mal zu Hause auf eine Treppe gestellt und das Predigen geübt, erzählte er.

Auch Schleier war mal Endenicher Priester: Es war seine erste Rolle als Schauspieler für das Springmaus-Theater. Man musste den gebürtigen Küdinghovener aber erst davon überzeugen, dass er dort vorsprechen sollte. Als er dann vom Casting-Leiter Bill Mockridge aufgefordert wurde, einen Priester zu improvisieren, habe er sich die 140 Mitbewerber im Saal als Gemeinde vorgestellt und einfach losgepredigt. So erhielt er die Rolle des Brautvaters im Stück "Hochzeit auf Rheinisch", die er 262 ohne Unterbrechung spielte. Schauspieler war auch Nimptsch, schon in der Schule. Später war er auch mal der "Casanova von Köln" in der Kölner Theatergruppe Cäcilia Wolkenburg. Eine seiner wichtigsten Rollen aber sei der Sankt Martin von Beuel gewesen: "Das ist das höchste Ehrenamt, das ein Mann in Beuel erreichen kann."

Die Zuhörer erfuhren, dass Schleier gerne Motorrad fährt, tanzt und kocht und die echten Schlüssel zu mehreren historischen Gebäuden Bonns mit sich trägt, dass Schumacher auch schon mal ein Dransdorfer Prinzenpaar proklamiert hat und dass Nimptsch sein Sternzeichen im Amt lieber nicht ausübt - er ist Widder. Zuletzt offenbarte er noch ein Detail über das neue Sessionslied: Es sei ein Hip-Hop-Song, und das heißt, dass der OB am 11. November zum Rapper wird.

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