Fotofahndung BMW-Navigationsgeräte in Röttgen gestohlen

Bonn · In der Nacht auf den 19. Februar sind in Bonn aus mehreren Autos festinstallierte Navigationsgeräte entwendet worden. Die mutmaßlichen Täter wurden gefilmt - nun veröffentlicht die Polizei die Bilder.

 In der Nacht zum 19. Februar wurden in Bonn aus mehreren Fahrzeugen festinstallierte Navigationsgeräte entwendet.

In der Nacht zum 19. Februar wurden in Bonn aus mehreren Fahrzeugen festinstallierte Navigationsgeräte entwendet.

Foto: Polizei Bonn

Auf der Aufnahme der Überwachungskamera sind die beiden Männer gut zu erkennen. Einer trägt einen großen Trekkingrucksack auf den Schultern, der andere eine Trainingshose der Marke „Hummel“ mit auffälligem Pfeilmuster an den Hosenbeinen. In der Nacht zum 19. Februar versuchten die bislang unbekannten Männer, einen BMW vor einem Wohnhaus an der Hedwig-Dransfeld-Straße zu öffnen. Zwischen 3.23 und 3.27 Uhr wurden sie dabei von einer Überwachungskamera des Wohnhauses gefilmt. Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag mehrere Aufnahmen, um die beiden Männer zu identifizieren.

Um sich Zugang zu dem Wagen zu verschaffen, wollten sich die beiden Männer die schlüssellose Ver- und Entriegelungstechnik, auch „Keyless-Go“ oder „Keyless-Entry“ genannt (siehe Infokasten), des Autos zunutze machen. „Durch die schlüssellosen Zugangssysteme sind Kriminelle in der Lage, Autos zu stehlen, ohne sie geräuschvoll aufbrechen zu müssen“, erklärt Simon Rott von der Pressestelle der Bonner Polizei. Dabei nutzen die Täter spezielle Geräte, mit denen das Funksignal des Schlüssels abgefangen und an die Fahrzeugelektronik weitergeleitet wird. So kann der Wagen nicht nur geöffnet, sondern auch gestartet werden. Lagern Besitzer den Schlüssel in der Nähe des geparkten Autos – beispielsweise im Eingangsbereich des Hauses – kann das Signal bis zum Auto verlängert werden.

Vor dem Wohnhaus in Röttgen blieb es in dieser Nacht allerdings nur bei dem Versuch. Nach Auskunft der Polizei hatte der Eigentümer den Schlüssel mit einer Abschirmung gesichert. Die Täter konnten den Wagen nicht öffnen. In derselben Nacht wurden in Röttgen noch an vier weiteren Stellen Autos aufgebrochen, nur wenige Straßen entfernt: an der Hildegard-Wegscheider-Straße, der Marie-Elisabeth-Lüders-Straße, Susanne-Miller-Straße und Heidegartenstraße. Und auch in Ückesdorf „Am Götgesbach“ und „Auf den Steinen“ verschafften sich Täter Zugang zu zwei Fahrzeugen.

Aufbrüche finden in Wellen statt

Aus den insgesamt sechs Autos wurden Navigations- und Steuerungsgeräte und in einem Fall auch ein Lenkrad entwendet. Auffällig ist: Bei allen Fahrzeugen handelt es sich ebenfalls um Autos der Marke BMW, auch hier wurden die Türen mittels abgefangenem Funksignal entriegelt. In nur einem Fall wurde die Fensterscheibe eingeschlagen.

Taten dieser Art sind keine Seltenheit. Anfang der Woche brachen ebenfalls unbekannte Täter in einer Tiefgarage in Auerberg vier Autos auf und erbeuteten zwei Lenkräder sowie ein festverbautes Navigationsgerät. Ob es sich möglicherweise um dieselben Täter handelt, prüft die Polizei. „Zusammenhänge zwischen einzelnen Tatserien werden grundsätzlich geprüft, Hinweise für einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den beiden genannten Serien haben sich allerdings bislang nicht ergeben“, so Rott.

Derzeit stelle die Polizei keine problematische Häufung der Taten fest. Die Aufbrüche würden immer in Wellen stattfinden. Insgesamt seidie Zahl der Autoaufbrüche laut Polizei deutlich zurückgegangen. Während 2015 noch 3432 Fälle verzeichnet wurden, waren es im vergangenen Jahr nur noch 2686 Fälle. In dieser Statistik werden allerdings alle Formen erfasst von gestohlenen Wertgegenständen aus dem Innenraum bis hin zum Ausbau von Airbags oder Navigationsgeräten.

Eine differenzierte Statistik führt die Polizei nicht. Was sich aber feststellen lässt: Die Tatorte liegen häufig in Wohngebieten, vornehmlich werden die Marken BMW, Mercedes und Audi zum Ziel der Täter. Nach bisherigen Ermittlungen handelt es sich oftmals um Banden aus Osteuropa, insbesondere Litauen.

Hinweise zur Identität der abgebildeten Personen oder dem Tatgeschehen nimmt die Polizei unter 02 28/1 50 entgegen.

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