Interview mit Georg Schütte BMBF unterstützt die Bonner Tage der Demokratie

BONN · Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Bonner Tage der Demokratie. Im Interview spricht dessen Staatssekretär Georg Schütte unter anderem darüber, was ihm beim Thema Demokratie das Wichtigste ist.

 Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Foto: Bundesregierung Herrn Steffen Kugler

Warum unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Bonner Tage der Demokratie?

Georg Schütte: Für das BMBF ist es ein zentrales Anliegen, den Wissenstransfer zwischen Forschung und Gesellschaft zu stärken. Die Bonner Tage für Demokratie leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Mit interaktiven Formaten erhalten Bürgerinnen und Bürger Einblicke in die Forschung zum Thema Demokratie; Forscherinnen und Forscher gewinnen gleichzeitig Impulse für ihre Arbeit. So entstehen Dialoge und Diskussionen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, die für alle gewinnbringend sind.

Wo würden Sie auf einer Skala von 1 bis 10 den Zustand unserer Demokratie einordnen?

Schütte: Eine Zahl auf einer Skala zu nennen, heißt immer auch, eine immer komplexer werdende Welt reduzieren zu wollen. Zunächst möchte ich daran erinnern, dass unser Grundgesetz in Bonn vor 70 Jahren verabschiedet wurde. Das ist eine klare Erfolgsgeschichte, für die ich sehr gerne 10 Punkte vergebe. Allerdings müssen wir uns gerade jetzt sehr vielen Herausforderungen stellen: Generell ist es nicht gut für unser demokratisches System, wenn evidenzbasierten Erkenntnissen nicht mehr vertraut wird. Das Vertrauen der Bürger und Bürgerinnen in die Wissenschaft ist stabil, aber nicht selbstverständlich. Wir haben deshalb die Wissenschaftskommunikation zu einem zentralen Anliegen erklärt.

Was ist für Sie das Wichtigste beim Thema Demokratie?

Schütte: Der kürzlich verstorbene Staatsrechtler Böckenförde hat es so formuliert, dass unser freiheitlicher Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann. Demokratie heißt, dass Bürgerinnen und Bürger sich selbst für die freiheitlich demokratische Grundordnung einsetzen. Es ist deshalb wichtiger denn je, dass wir schon im Kindesalter damit ansetzen, Medienkompetenz und die Fähigkeit zum kritischen Denken zu stärken. Es sollte bereits in der Schule erklärt werden, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert und wie Forscherinnen und Forscher zu ihren Erkenntnissen kommen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Barcamp Demokratie, das am Samstag, 25. Mai von 10-17 Uhr im Haus der Bildung stattfindet.

Hier geht's zum Programm und zur Anmeldungfür die Bonner Tage der Demokratie.

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