Malwettbewerb "Meine Familie und ich" Bilder von Glück, Ängsten und Sorgen

BONN · "Meine Familie und ich" lautete das Motto, zu dem sich viele Kinder zwischen vier und 14 Jahren anlässlich eines Malwettbewerbs zum diesjährigen Familiensonntag der Katholischen Kirche ihre Gedanken machten.

 Aus 221 Bildern mussten die Juroren die besten auswählen. Bei allen steht die Familie im Mittelpunkt, allerdings in unterschiedlichsten Formen.

Aus 221 Bildern mussten die Juroren die besten auswählen. Bei allen steht die Familie im Mittelpunkt, allerdings in unterschiedlichsten Formen.

Foto: Marcel Dörsing

Das Ergebnis sind 221 Bilder, die am Montag von Vertretern des Katholischen Familienbundes und der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED) im Erzbistum Köln in der Katholischen Bildungsstätte in Bonn vorgestellt und prämiert wurden. Die zwei Gewinner, die durch Losentscheid bestimmt wurden, dürfen sich über einen Ausflug mit ihren Familien in den Kölner Zoo freuen.

"Wir sind beeindruckt, dass uns so viele Einsendungen erreicht haben", freute sich Andrea Happe-Winter, Geschäftsführerin der KED im Erzbistum Köln. Die Beiträge sind von Kindern alleine oder in Gruppen aus Kindergärten und anderen katholischen Einrichtungen angefertigt worden.

Viele Bilder zeigen Mutter, Vater und Kinder - typische Familien auf Ausflügen, Feiern und in glücklichen Momenten. Vor allem unter den Einsendungen der älteren Kinder fanden sich aber auch Darstellungen von Ängsten, Wohnumfeld-Problemen und finanziellen Nöten, die in manchen Familien herrschen.

"Sonst hätten die Bilder wohl auch nicht die Realität widergespiegelt", sagte Happe-Winter, die als Anwältin für Familienrecht in Meckenheim mit vielen Problemen von Eltern und Kindern aus der Region vertraut ist. "Viele Menschen glauben, in unseren Einrichtungen treffen sich nur Heile-Welt-Familien, aber einige Bilder zeigen, dass es in vielen Elternhäusern auch Sorgen gibt", sagte Andrea Honecker, Vorsitzende der KED im Kölner Erzbistum.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür gibt das Bild eines zwölfjährigen Kindes, das unter der Überschrift "unsere Familiensorgen" seine Eltern zeigt, die sich um Geld (als Sack mit Dollarzeichen dargestellt) streiten. Ein dreizehnjähriges Kind mit offensichtlich geschiedenen Eltern malte sein Zuhause, indem es das Bild in zwei Bereiche teilte: Den Bereich des Vaters auf der einen Seite und den Bereich der Mutter auf der anderen.

"Bereits die jüngeren Kinder haben eine genaue Vorstellung davon, wie ihre Bezugspersonen aussehen sollten", sagte Honecker. Die Familie stelle immer noch das unmittelbare Lebensumfeld dar, nur dass sie eben in verschiedenen Zusammensetzungen existiere.

Manche Bilder zeigen nur einen Elternteil oder Patchwork-Konstellationen, andere hingegen sogar Onkel, Tanten und andere Angehörige.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort