Rhein in Flammen 2014 Bezauberndes Lichterspektakel

BONN · Rhein in Flammen bietet nicht nur ein wunderschönes Feuerwerk. Auch Kirmes- und Musikangebote locken alle Generationen in die Rheinaue.

Entflammte Kugeln mit funkelnden Schweifen, die wie goldenes Lametta herabrieselten, strahlende Sterne, die wie aus dem Nichts gen Boden schossen, brennenden Wasserfontänen gleich ergossen sich goldene Feuerspiele über den Horizont, darüber erhellten flirrende Spiralen den dunklen Himmel, rote, blaue und silberne Glühwürmchen irrten unter der Mondsichel, Palmengleiche Gluten, schäumende Lichterwellen, tanzende Lampions, donnernde Blitze über ploppenden Blüten und knisternd-lodernden Wirbeln - so mancher Gast wird das Feuerwerk mit ungläubiger Faszination verfolgt haben.

Die beiden Pyrotechnikerinnen Nicole Solbach und Brigitte Alef haben jedenfalls tief in ihre Trickkiste gegriffen, um dem Publikum ein gut 20-minütiges entflammtes Spektakel zu bieten.

Allein 20 Stunden Arbeit steckten in der Choreographie des Spektakels, das in diesem Jahr zu bekannten Musicalmelodien abgeschossen wurde, bis zu 20 Mitarbeiter brauchten dann zwei Tage, um die Pyrotechnik aufzubauen. Batterien von Abschussvorrichtungen waren verdrahtet, etliche Feuerwerksbomben unterschiedlicher Größe vorbereitet, teils meterhohe Rohre mit Stahlträgern im Boden verankert.

Damit auch die Zuschauer auf der rechten Rheinseite und auf den Schiffen möglichst viel mitbekamen, schossen die Raketen teilweise bis in 280 Meter Höhe.

Keine Frage: Das Feuerwerk war ein Höhepunkt bei "Rhein in Flammen" - für große und kleine Gäste. Ob die fünfjährige Susann das Feuerwerk noch mitbekommen hat? Sie hatte am frühen Abend noch mit ihrem zehnjährigen Bruder Robin begeistert in einem der Riesenballons auf dem Pool getobt, bei den Kindern sicherlich eines der Topangebote auf dem Platz. Die Älteren gaben sich lieber den Adrenalinschüben auf dem Booster hin, stürzten sich aus schwindelerregender Höhe mit dem Bungeeseil in die Tiefe.

Ruhiger ließen es viele auf den Wiesen und den Hängen angehen. So wie Mila, die 25-jährige Biologisch-Technische Assistentin von der Uni Bonn und ihre Freunde, der Elektroniker Stephan, der Zeitsoldat Marco und die Groß- und Außenhandelskauffrau Anna, die ihr mitgebrachtes Bier genossen. Leckeres vom eigenen Grill ließen sich Sabrina Over, 24, Miriam Pütz, 23, und Florian Mutschler, 26, schmecken, während der Rest der Clique Trinkbares besorgte.

Breit aufgestellt präsentierte sich das Fest in der Bonner Rheinaue: mit Kirmesatmosphäre, Picknickstimmung und Konzerterlebnissen. Während auf der Hauptbühne vorwiegend rheinisches Liedgut zum Mitsingen geboten wurde, amüsierte sich das eher junge Publikum auf der RheinEvents-Bühne bei Elektrosounds von Leuten wie Fun(k)house oder DJ La Rush.

Mehr Aufmerksamkeit hätten die Bands auf der Bühne an der Südbrücke verdient: Steal A Taxi etwa, eine fantastische Formation um Makeda Mischalke, mit einem von Soul, Funk und Blues angetriebenem Rock. Oder die Doghunters, mit eigenwilligem Punk-Rock und einem recht lässigen Sänger. Max Bäckmann hat neben einer starken Stimme auch eine wirksame Bühnenpräsenz. Pünktlich um Mitternacht herrschte dann Ruhe auf den Bühnen.

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