Kritik am Panama Open Air Festival Bewohner klagen über hohen Lärmpegel beim Panama Festival

Bonn · Nicht nur direkte Anwohner, auch Bewohner in Oberkassel und Holzlar beschwerten sich über den hohen Lärmpegel des Panama Open Air am Freitag und Samstag in der Bonner Rheinaue. Festivalbesucher kritisierten zudem die Wasserpreise.

„Oh wie schön ist Panama“ – diese Aussage konnten am Freitag- und Samstagabend manche Bewohner in Oberkassel und Holzlar jedoch nicht teilen. Sie beschwerten sich beim Ordnungsdienst der Stadt Bonn über den Lärmpegel des Elektrofestivals „Panama Open Air“ in der Bonner Rheinaue. „Es kamen an beiden Tagen über die Leitstelle des Stadtordnungsdienstes etwas mehr als 40 Beschwerden an, wobei einige Beschwerdeführer mehrfach anriefen“, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Weitere Beschwerden seien am Montag schriftlich eingegangen. Im Gegensatz zu den Konzerten auf dem Kunst!Rasen dauerte das zweitägige Musikevent jeweils bis 24 Uhr und durfte auch lauter sein.

„Es gab Beschwerden, aber die haben im Rahmen unserer Genehmigung gelegen“, erklärt Jan Markus Hoffmann, einer der Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur Rhein-Events. Während der Veranstaltung sei ein Messingenieur mit mobilen Messgeräten im Einsatz gewesen, der stetig die Lautstärke kontrolliert habe. Sobald eine Beschwerde eingegangen sei, habe der Lärmtechniker an der entsprechenden Stelle den Schallpegel gemessen. Laut der Stadt wurde am Samstag nur eine einzige Überschreitung festgestellt, die sofort angepasst wurde.

In diesem Jahr hatte das Veranstaltungsteam ein neues Soundsystem eingesetzt und damit auf die Kritik aus dem vergangenen Jahr reagiert. „Wir versuchen, den Besuchern einen tollen Sound zu bieten, aber auch die Belastung für die Anwohner auf einem Minium zu halten“, so Hoffmann. Daher wurde ein Vier-Punkt-System installiert und herzförmig gebaute Boxen verwendet, die den Klang und die Bässe in der Rheinaue belassen sollten.

Kostenloses Wasser auf dem Campingplatz

Aber auch aus den Reihen der Festivalbesucher gab es Kritik: Bemängelt wurden die Wasserpreise und die fehlende Möglichkeit, bei den sommerlichen Temperaturen kostenlos Leitungswasser zu zapfen. Das Mitbringen von eigenen Getränken war auf dem Innengelände des Festivals verboten. Stattdessen kosteten 0,4 Liter Mineralwasser drei Euro plus einen Euro Pfand – eben so viel wie ein Bier oder eine Cola. „Was wir als absolut fair bezeichnen“, sagt Hoffmann. Am Samstagabend setzen die Organisatoren dann den Wasserpreis auf zwei Euro herab – eine Reaktion auf die gestiegenen Temperaturen. „Wäre das Wetter extrem geworden, hätten wir das Wasser auch umsonst bereitgestellt“, so Hoffmann.

Bei der Ausgabe im vergangen Jahr oder bei der Rockaue, die die Agentur Rhein-Events ebenfalls organisiert, seien die Temperaturen deutlich wärmer gewesen, sodass man kostenloses Trinkwasser angeboten hätte. Als Veranstalter seien sie allerdings nicht dazu verpflichtet. Auf dem Campingplatz gab es kostenloses Wasser, hier war auch das Mitbringen von Speisen und Getränken erlaubt.

Insgesamt feierten 25 000 Musikfans an den beiden Tagen in der Rheinaue und damit weniger als erwartet. „Wir haben uns vom Programm her verändert und den Preis angehoben“, erklärt Hoffmann. Für das kommende Jahr rechnet das Team wieder mit steigenden Zuschauerzahlen. „Wir konnten viele Gäste auf dem Festivalgelände glücklich machen. Die Kritikpunkte nehmen wir auf und versuchen, sie im nächsten Jahr besser zu machen“, sagt Hoffmann.

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