Offene Ganztagsschule Betreuung wird vorerst nicht reduziert

BONN · Die Nachmittagsbetreuung an den offenen Ganztagsschulen (OGS) soll bis zum Schuljahresende im bisherigen Umfang angeboten werden. Auch soll die Ferienbetreuung bis 31. Juli im gewohnten Umfang sichergestellt werden.

Darauf verständigten sich jetzt Vertreter der OGS-Träger einschließlich der Elterninitiativen sowie die Verwaltung und Vertreter der Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP bei einem Gespräch im Stadthaus.

Ursprünglich hatten die Träger den Eltern in einem Rundschreiben mitgeteilt, dass sie aufgrund ihrer chronischen Unterfinanzierung die Betreuungszeiten ab Januar voraussichtlich nicht mehr in dem Maße aufrecht erhalten könnten wie bisher. Als die Verwaltung zudem den Sparvorschlag brachte, die OGS-Zuschüsse um 110 Euro pro Platz und Jahr zu kürzen, obwohl die Träger längst eine Erhöhung von 317 Euro gefordert hatten, brach unter den Eltern ein Proteststurm los.

Die OGS-Träger machten in der Gesprächsrunde allerdings deutlich, dass sie mit dieser Regelung teilweise ihre Reserven aufbrauchen und erhebliche Eigenmittel einbringen müssen, so Stephan Düllberg vom Trägernetzwerk. Ab dem Schuljahr 2015/2016 brauche es Lösungen, um Qualität und Quantität der Arbeit im Sinne der Kinder, Eltern und Mitarbeitenden sicherzustellen. Deshalb sollen, wie vom Rat beschlossen, Eckpunkte für das künftige OGS-Angebot erarbeitet werden. Sie sollen spätestens im Februar vorliegen und bei einer Sondersitzung des Jugendhilfe- und Schulausschusses beschlossen werden. Auf diese Weise solle "zeitnah eine verlässliche Perspektive über den Sommer 2015 hinaus geschaffen werden", heißt in der gemeinsamen Erklärung weiter.

Die Linken, die ebenfalls an der Runde teilgenommen hatten, kritisierten gestern diese Erklärung. "Den OGS-Trägern sind keine konkreten finanziellen Zusagen gemacht worden", sagte Fraktionsgeschäftsführer Anatol Koch, "damit sind wir keinen Schritt weiter". Auch der SPD, die die gemeinsame Erklärung mit abgegeben hat, reicht der "Status quo" nicht aus. Sie schob gestern eine Pressemitteilung hinterher und kündigte einen Dringlichkeitsantrag an, in dem sie eine Erhöhung des OGS-Zuschusses von 200 Euro pro Platz und Jahr fordert.

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