Abschluss der Flohmarktsaison Besucheransturm in der Rheinaue

BONN · Mit dem Flohmarkt am Samstag endete die Bonner Trödelsaison, die erst am 20. April 2013 aus dem Winterschlaf erwacht. Viele Trödelfans werden den beliebten Flohmarkt in der Rheinaue vermissen.

 Private Verkäufer bieten in den Bonner Rheinauen ihren Trödel an.

Private Verkäufer bieten in den Bonner Rheinauen ihren Trödel an.

Foto: Ariane Fries

"Wir freuen uns immer schon montags, wenn am Samstag wieder Flohmarkt in der Rheinaue ist", sagt Ilona Schaffrath, ein echter Stammgast des beliebten Bonner Trödelmarktes. Nun wird sie sich mit ihrer Vorfreude jedoch ein halbes Jahr gedulden müssen.

Vor allem, dass der Rheinauen-Flohmarkt wirklich gebrauchte Sachen anbiete, gefällt Ilona Schaffrath und ihrer Begleitung Stefanie Fuß: "Auf anderen Flohmärkten ist uns zu viel Neuware", bestätigt Fuß. Im Durchschnitt gibt das Trödel-Duo dann etwa 20 bis 30 Euro aus.

"Gut, für eine Schaufensterpuppe habe ich hier auch schon mal 200 Euro gelassen", erzählt Stefanie Fuß lachend. In ihren Tüten lande vor allem Deko-Kram. So auch diesmal: Schon vormittags erwarb Fuß einen Frosch als Kuscheltier und ein Schaf zur Dekoration.

Eine besondere Taktik verfolgen die beiden allerdings nicht bei ihrer Schnäppchenjagd. "Wir bleiben eigentlich den ganzen Tag in der Rheinaue", sagt Schaffrath und ergänzt: "Schnäppchen sind keine Frage der Tageszeit, sondern vielmehr eine Frage des Angebotes". Und das war auch am Samstag mehr als ausreichend.

Viele Anbieter haben sich spezialisiert und bieten nur Taschen, Schuhe, Platten oder Möbel an. Aber es gibt auch noch diejenigen, die das Sammelsurium ihres Kellers im Bonner Süden feilbieten. Auf den Tapeziertischen stapeln sich dann längst vergessenes Spielzeug, Elektrogeräte und eine bunte Auswahl an Klamotten. Einer von diesen Verkäufern ist Dirk Trott. Er und seine Familie stehen an jedem Flohmarkttermin an der gleichen Stelle.

"Wir haben auch jetzt schon unsere Termine für das kommende fest gebucht", berichtete er. Am Samstag bestimmte sein Angebot eine breite Palette Hummelfiguren. "Die haben mir Bekannte zum Verkaufen gegeben", erzählt der Trödelprofi. Trott ist in seinem Bekanntenkreis für seine Leidenschaft bekannt, weshalb ihm auch immer wieder Freunde etwas zum Verkaufen mitgeben.

Den Erlös teilen sie sich dann. "Das ist ein netter Nebenverdienst", gibt Trott zu. Schließlich sei er Alleinverdiener in der vierköpfigen Familie, und so lasse sich doch unter anderem immer die Urlaubskasse ein wenig auffüllen.

Aber Trott ist keineswegs nur des Geldes wegen mit von der Partie: "Es macht richtig Spaß. Das Ambiente ist toll. Man unterhält sich viel, und einige kennen mich auch schon und kommen dann auch bei jedem Flohmarkt vorbei", sagt er. "Wenn wir mal nicht da sind, was eigentlich sehr selten passiert, fällt das schon auf."

Im Gegensatz zu so manchen Anbietern kleben auf seinen Sachen keine Preisschilder. Er wolle ja handeln, dafür brauche er keine Etiketten. "Als Verkäufer darf man keine Berührungsängste haben", lautet sein Tipp für Neulinge.

Außerdem rät er ihnen, den Wert der Ware beim Verkaufen nicht zu hoch einzuschätzen. Dann nämlich sei die Gefahr zu groß, auf den Sachen sitzen zu bleiben. Das bestätigt auch Organisatorin Anja Ziegenspeck von der Firma Melan. Mit dem letzten Termin für 2012 ist die 25-Jährige sehr zufrieden: "Von 1800 Plätzen sind 1200 definitiv belegt."

Vor allem die Resonanz auf das neue Buchungssystem freut Ziegenspeck. "Viele, die vorab noch skeptisch waren, sind mittlerweile sehr zufrieden mit der Möglichkeit", erzählt. Ein wenig traurig sei sie schon, dass nun die Saison vorbei ist. Aber sie freue sich auch schon auf das kommende Jahr.

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