Übergriffe am Serviceschalter Besserer Schutz für städtische Mitarbeiter

Bonn · Beleidigungen, Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe auf städtische Mitarbeiter sind keine Ausnahmen mehr. Die Stadtspitze hat am Mittwoch eine Grundsatzerklärung für null Toleranz bei Gewalt unterschrieben.

 unterzeicnen die Grundsatzerklärung 'Gegen Gewalt am Arbeitsplatz': Christoph Busch,Helmut Bressin,OB, Wolfgang Fuchs, Andras Leinhaas

unterzeicnen die Grundsatzerklärung 'Gegen Gewalt am Arbeitsplatz': Christoph Busch,Helmut Bressin,OB, Wolfgang Fuchs, Andras Leinhaas

Foto: Barbara Frommann

Beleidigungen, Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe auf städtische Mitarbeiter sind keine Ausnahmen mehr. Die Stadtspitze hat das zum Anlass genommen, um mit dem Personalrat eine Grundsatzerklärung abzufassen, in der sich beide Seiten für null Toleranz bei Gewalt gegen städtische Bedienstete und Vandalismus aussprechen.

Am Mittwoch unterschrieben Oberbürgermeister Ashok Sridharan, Stadtdirektor Wolfgang Fuchs sowie Christoph Busch und Helmut Bressin vom Personalrat die Grundersatzerklärung. „Nicht nur der Ton ist rauer geworden. Wir verzeichnen seit einigen Jahren auch deutlich mehr Übergriffe auf unsere Mitarbeiter“, sagte der OB.

Personalamtsleiter Andreas Leinhaas hatte aktuell gleich zwei Beispiele parat, bei denen Mitarbeiter von Kunden bedroht wurden. So habe der Mann, der vor wenigen Wochen, wie berichtet, eine Mitarbeiterin an der Information im Stadthausfoyer tätlich angegriffen hatte, die Frau erneut verbal bedroht. „Wir haben sofort ein Hausverbot ausgesprochen“, sagte Leinhaas. In einem anderen Fall habe ein Mann, der mit einer Entscheidung der Wohngeldstelle offensichtlich nicht einverstanden gewesen sei, Plakate im Stadthaus angezündet. Das Feuer habe glücklicherweise sofort gelöscht werden können. Der Mann sei zunächst geflüchtet, später aber von der Polizei gefasst worden.

Notrufknöpfe am Schreibtisch

Fuchs berichtete darüber hinaus, dass auch Einsatzkräfte der Feuerwehr und Rettungsdienste mehr und mehr angepöbelt und sogar an ihrer Arbeit gehindert würden. „Der Respekt vor unseren Mitarbeitern hat deutlich nachgelassen. Dafür wächst das Aggressionspotenzial.“ Zwar hat die Stadt Bonn Fuchs zufolge bereits viele Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiter besser zu schützen. So gebe es an den Schreibtischen Notrufknöpfe, auch achte die Verwaltung darauf, dass Büros so weit wie möglich mit Zwischentüren verbunden sind. „Aber wir müssen sehen, wo wir die Sicherheit noch verbessern können“, so Fuchs.

Gesamtpersonalratsvorsitzender Bressin zeigte sich erfreut über den Vorstoß der Stadtspitze. „Wir sind in alle Überlegungen mit eingebunden und froh, dass gemeinsam überlegt wird, wie wir mehr Sicherheit gewährleisten können.“ Für Christoph Busch geht es insbesondere auch um Prävention und um eine bessere Nachsorge von betroffenen Kollegen. Leinhaas ergänzte: „Es geht auch darum, dass allein das subjektive Gefühl der Bedrohung ausreichen muss, dem nachzugehen.“ In Folge des Übergriffs im Stadthausfoyer plant das Städtische Gebäudemanagement laut Leinhass, den Schalter mit Glaswänden zu versehen, um die Mitarbeiter dort besser schützen zu können. Auch der freie Zugang in die Büros im Stadthaus werde auf Dauer nicht erhalten bleiben. Das OB-Büro im zwölften Stock des Stadthauses ist bereits nur über eine Klingel zugänglich (der GA berichtete).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort