Kommentar zum knappen Wohnraum in Bonn Besser als nichts

Meinung | Bonn · Das ist erst einmal eine gute Nachricht, dass Oberbürgermeister Ashok Sridharan offensichtlich eine wichtige Baustelle in der Stadtverwaltung aufgegriffen hat.

Freilich ist es völlig unerheblich, welchen Namen das Amt hat. Ob "Katasteramt" oder "Amt für Bodenmanagement" - entscheidend ist, was hinten rauskommt. Die Projektgruppe, die sich darum kümmern soll, Bauland zu "aktivieren", ist nur ein Anfang, um den wichtigen Prozess voranzutreiben. Ob es reicht, vier Stellen in diesem wichtigen Amt auszuschreiben, wo klar ist, dass demnächst aus Altersgründen noch weitere wegfallen werden, lässt kaum auf spürbare Verbesserung im Arbeitsprozess hoffen.

Andere Ämter wie das Gebäudemanagement bekommen ihre Ingenieurstellen gar nicht besetzt, weil der Markt leergefegt ist. Qualifizierte Fachkräfte sind stark nachgefragt, und die Bezahlung ist in der freien Wirtschaft auch besser. Da muss es auf jeden Fall Anreize geben: Die tarifliche Einstufung ist ein, die Entfristung ein anderes Kriterium, das Anreize bieten würde. Und die Stadt Bonn hat es dringend nötig, den Output dieses Amtes zu steigern. Zehn abgearbeitete Bebauungspläne pro Jahr sind angesichts eines Staus von derzeit 140 (Tendenz steigend) ein Witz.

Andererseits scheinen Architekten und Ingenieurbüros heutzutage auch nicht mehr so ordentlich zu arbeiten, wie sie es mal taten. Viele Unterlagen, so ist aus dem Amt zu hören, sind fehlerhaft, ungenau oder unvollständig, so dass diese wieder retour gehen. Und das kostet wiederum Monate Zeitverzögerung. Dennoch: Die Umstrukturierung und der zaghafte Ausbau des Amtes 62 sind ein Lichtblick.

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