Bildungsprojekt für Kinder Berliner Lernwerkstätten als Vorbild für Bonn

Bonn · Ein Projekt fördert digitale und naturwissenschaftliche Bildung im Kita-Alter. Sponsoren unterstützen es mit 100.000 Euro.

 Ekkehard Winter (links), Ashok Sridharan und Christa Kuhle stellen das Projekt vor.

Ekkehard Winter (links), Ashok Sridharan und Christa Kuhle stellen das Projekt vor.

Foto: Maike Walbroel

Entdeckendes Lernen, selbst Lösungen für Probleme finden und herausfinden, was einen wirklich interessiert: So stellt man sich einen idealen Unterricht vor. Jedes Kind kann seine Neugierde befriedigen und Antworten auf Fragen suchen, die es sich stellt. Gerade in den sogenannten Mint-Fächern ist das nur bis zu einem gewissen Grad möglich, solange Unterricht nicht draußen stattfindet und Schulbücher eine zentrale Rolle spielen. Mint ist ein Sammelbegriff für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften insgesamt und Technik.

„Ein bisschen Kunst bei Mint könnte kreative Wege entstehen lassen“, sagt Hartmut Wedekind, Professor für Frühpädagogik und Didaktik an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Sein Lernwerkstattprojekt Helleum in Berlin-Hellersdorf ist Vorbild für ein ganz ähnliches Projekt, das im kommenden Jahr in Bonn realisiert werden soll: das sogenannte Bonneum.

Zur Auftaktveranstaltung am Mittwoch in der Aula des Friedrich-Ebert-Gymnasiums waren zahlreiche Pädagogen gekommen, aber neben Lehrern und Erziehern unter anderem auch Vertreter aus den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Lehrerbildung, der Handwerkskammer, des Deutschen Museums sowie der Schulaufsicht und Mitarbeiter der Deutsche Telekom Stiftung, die das Projekt mit insgesamt 100 000 Euro unterstützen.

„Bonneum ist ein Meilenstein in der Bonner Forschungslandschaft“, sagt Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutschen Telekom Stiftung. „Wir bringen etwas auf den Weg, das Potenzial hat, ein echtes Vorzeigeprojekt und Vorbild für andere Kommunen zu werden.“ Auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan ist von Bonneum angetan: „Ich finde, ein Projekt zu Mint und zur digitalen Bildung entlang der Bildungskette von der Kita bis zur weiterführenden Schule ist gerade genau richtig hier in Bonn.“

Naturwissenschaftliches Lernen anders erfahren

Die Idee, nach dem Berliner Vorbild von Hartmut Wedekinds Helleum auch in Bonn entsprechende Lernwerkstätten einzurichten, hatten das Schulamt sowie die untere Schulaufsicht. In den Lern- und Forschungswerkstätten sollen Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, aber auch Jugendliche naturwissenschaftliches Lernen anders erfahren und sich digital bilden. Begleitet werden die Kinder dabei von Lehrern oder Erziehern, die Wedekind zu Lernbegleitern ausbildet. Dem Thema Digitale Bildung in der Lernwerkstatt wird sich Professor Johannes Gunzenreiner vom Pädagogischen Zentrum Gossau, Kanton St. Gallen, widmen.

In Bonn haben die Organisatoren bereits einige Partner für sich gewinnen können: Kooperationen sind mit der Deutschen Telekom Stiftung, dem Medienzentrum und dem Mathematikzentrum für Schulen (Mathze) geplant. In Zukunft sollen für die regionale Forscherwerkstatt Mint + Digitale Bildung das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL), die Kompetenzteams NRW Bonn/Rhein-Sieg-Kreis, die Universität Bonn, das Deutsche Museum und das Robert-Wetzlar-Berufskolleg hinzugewonnen werden.

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