Missbrauchsvorsorge Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt mit neuem Angebot
BONN · Die Bonner Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt hat als neuen Schwerpunkt ein umfangreiches Fortbildungsangebot für Fachkräfte erarbeitet.
In Kooperation mit der Hannah-Stiftung und der Theaterpädagogischen Werkstatt bietet die Stelle nun ein ganzheitliches Präventionsprogramm gegen sexuellen Missbrauch für Grundschulkinder, Eltern und Lehrer in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis an. "Das Projekt stärkt die Kinder und vermittelt ihnen und ihren Eltern wichtige Informationen zur Prävention von sexuellem Missbrauch", erklärt Psychotherapeutin Wilma Wirtz-Weinrich. Rund 1000 Kinder würden derzeit jährlich in Bonn und dem Kreis durch das Projekt erreicht. "Wir haben in diesem Rahmen auch Handlungsinformationen für Lehrer und Unterrichtsmaterialien herausgegeben. Wir wünschen uns für die Zukunft eine flächendeckende Umsetzung an allen Grundschulen der Region."
Gemeinsam mit einem Organisationsteam koordiniere die Beratungsstelle zudem den Arbeitskreis Opferschutz Bonn/Rhein-Sieg. Das in diesem Netzwerk entwickelte Verfahren der anonymen Spurensicherung sei landesweit vorbildhaft. "Mit diesem Verfahren können Betroffene nach einer Gewalttat mögliche Tatspuren und Verletzungen auch anonym sichern lassen. Sie haben dann Zeit, sich den Schritt einer Anzeigenerstattung zu überlegen und sich psychisch zu stabilisieren", erklärt die Geschäftsführerin Conny Schulte.
Der Jahresbericht 2013 dokumentiere einen hohen Bedarf an Beratung und Information. Als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis habe man 2013 in 1818 telefonischen und persönlichen Gesprächskontakten für 606 Personen Hilfe geleistet.
Info
Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt, Wilhelmstraße 27, Telefon 0228/635524, montags 11 bis 12 Uhr, dienstags bis freitags 10 bis 12 Uhr, mittwochs 18 bis 20 Uhr.
Kontakt: info@beratung-bonn.de oder im Internet www.beratung-bonn.de
