Kommentar Belastende Anklage

Vor der Terrorgefahr, die von gewaltbereiten Islamisten in Deutschland ausgeht, warnen Sicherheitsexperten schon seit Jahren. Immer wieder gab es besondere Gefährdungslagen, die vielen Bürgern gespenstisch, aber letztlich doch unwirklich erschienen. Denn ein Anschlag mit vielen Toten ist Deutschland erspart geblieben. Bislang.

Immerhin sind zwei am Frankfurter Flughafen getötete US-Soldaten zu beklagen, die ein Islamist 2011 erschossen hat. Außerdem wurden bei dem Attentat am 5. Mai 2012 in Lannesdorf zwei Bonner Polizisten von einem religiösen Extremisten schwer verletzt.

Doch es gab auch die Beinahe-Katastrophen: 2006 die gescheiterten Kofferbomben-Attentate in zwei Zügen in Köln. Und eben am 10. Dezember 2012 die Bombe vom Bonner Hauptbahnhof. Wie haarscharf Menschen in unserer Stadt einem verheerenden Anschlag entkommen sind, zeigt sich jetzt nach der Anklageerhebung gegen einen zum Islam konvertierten Deutschen.

Er hatte demnach mit seiner selbstgebauten, aber letztlich nicht funktionstüchtigen Bombe vor 15 Monaten der Anklage zufolge nur ein Ziel: möglichst viele Menschen zu töten.

Zwar gab es im Zuge der anschließenden Ermittlungen einige Pannen - unter anderem hatten Beamte Sprengstoffmaterial in der Wohnung des Angeklagten übersehen. Doch allem Anschein nach haben das Bundeskriminalamt und andere Behörden in mühevoller Kleinarbeit ein belastendes Puzzle an Beweisen zusammengetragen.

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