Museum Koenig in Bonn Beim Malwettbewerb bepinselten die Schüler das Auto ihres Kunstlehrers

BONN · Wann hat man in der Schule schon mal die Chance, ohne Rüffel das Auto des Lehrers beschmieren zu können? Christian Franke von der Rochusschule machte das für seine Kunstschüler möglich: Den alten weinroten Nissan, der vorher treue Dienste als Winterauto leistete, bepinselten die Drittklässler binnen zwei Wochen mit Fellmotiven aus der Savanne.

 Der bemalte Wagen: Sonderpreis für die 3b der Rochusschule.

Der bemalte Wagen: Sonderpreis für die 3b der Rochusschule.

Foto: Barbara Frommann

Beim diesjährigen Malwettbewerb "Die Wüste lebt" des Museums Koenig erhielten die Schüler dafür einen Sonderpreis. "Am meisten Spaß gemacht haben die vielen verschiedenen Tiermuster", sagte Lusine Khanzadyan, die den Löwenkopf auf die Motorhaube malte. Sie ist froh, dass der Wagen nicht verschrottet wird. Stattdessen tritt er die Reise nach Afrika an, um dort noch ein paar Jahre fahren zu können.

"Daran sieht man, wie viele Ideen die Kinder hatten", sagte Initiator Manfred Tulke, der den Malwettbewerb vor vier Jahren ins Leben gerufen hatte. Unterstützt wurde er von der Alexander-Koenig-Gesellschaft, vom Lions-Club Bonn-Tomburg und vom General-Anzeiger. In der Jury saß auch GA-Marketing-Leiterin Eva Bühler.

Aus rund 1800 Kunstwerken von 40 Grundschulen mit mehr als 90 Klassen aus Bonn und der Region wählten die Mitglieder die zwölf besten aus, um wieder einen Kalender zusammenstellen zu können. "Ohne gute Organisation ist die Prämierung gar nicht möglich", sagte Bühler.

Deshalb hatte Tulke ein Punktesystem entwickelt, mit dem die Auswahl nach nur fünf Stunden beendet war. 52 Arbeiten werden demnächst im Museum präsentiert. "Hätten wir Platz, könnten wir mindestens die doppelte Menge an Bildern zeigen", lobte Tulke die Werke der Jungkünstler. Das sei aber auch den Lehrern zu verdanken, die das Projekt begleitet hätten.

Mit dem Wettbewerb will das Museum dazu beitragen, dass die Kinder sehr früh die Regionen der Erde kennenlernen. Im Frühjahr 2015 geht es deshalb mit der Arktis und der Antarktis weiter.

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