Freibad Friesdorf Beim Frühschwimmen wird's eng

FRIESDORF · Als einziges Bonner Freibad bietet das "Friesi" morgens zwischen 6.30 und 9.30 Uhr ein kühlendes und sportliches Zeitfenster für Frühschwimmer an. Die Freibadfreunde sind mit den Besucherzahlen im "Friesi" zufrieden.

Morgens um 6.30 Uhr im "Friesi": Werner Popp, Christine Schulten und Christel Popp (rechts) sind schon im Wasser.

Morgens um 6.30 Uhr im "Friesi": Werner Popp, Christine Schulten und Christel Popp (rechts) sind schon im Wasser.

Foto: Ronald Friese

27 Grad zwischen acht und neun Uhr morgens - da freut man sich, wenn das nächste Freibad nicht weit weg ist. Und vor allem, wenn es um diese Zeit überhaupt geöffnet hat. Bereits um 6.15 Uhr stehen die ersten Badegäste im Friesdorfer Freibad vor dem Eingang und freuen sich auf ihren Frühsport.

Als einziges Bonner Freibad bietet das "Friesi" morgens zwischen 6.30 und 9.30 Uhr ein kühlendes und sportliches Zeitfenster für Frühschwimmer an. Allerdings gilt dieses Angebot nur für Mitglieder der Freibadfreunde Friesdorf (FFF) beziehungsweise für die, die es gerade geworden sind. Schließlich ist es dem Verein, der diesen besonderen Service in Eigenregie durchführt, zu verdanken, dass es dieses Angebot überhaupt gibt.

Darüber freut sich beispielsweise die 87-jährige Monika Schupetta aus Pech, die seit Jahren mit ihren Freundinnen zum Frühschwimmen im "Friesi" antritt. "Ich komme extra aus Wachtberg und nehme für An- und Rückfahrt drei Stunden Fahrzeit in Kauf, um eine halbe Stunde zu schwimmen," berichtet sie.

Dass es beim Frühschwimmen vor allem um Fitness und Bewegung geht, ist auch die feste Überzeugung von Susanne Fredebeul aus Friesdorf, die ebenfalls regelmäßig ihre Bahnen beim Frühschwimmen zieht. "Das ist für Berufstätige und Ältere das reinste Prophylaxeprogramm. Allerdings wäre es schön, wenn auch andere Bonner Bäder so etwas anbieten würden, damit wir hier weiterhin entspannt unsere Bahnen ziehen können. Ich denke nämlich schon, dass es hier voller geworden ist."

Dass "es ein bisschen voller geworden ist", bestätigt auch Cilli Menzen, die "seit Jahren bei Wind und Wetter" zum Frühschwimmen geht. Und Bademeisterin Frederieke Kucznierz konstatiert: "Das Becken ist gut voll, ich war überrascht." "Ich höre von allen Bademeistern, dass beim Frühschwimmen kontinuierlich viele Leute im Wasser sind", erklärt auch Bärbel Richter, stellvertretende Vorsitzende der Freibadfreunde.

Laura Ackermann aus Plittersdorf ist früher immer ins "Oktopus" in Siegburg zum Frühschwimmen gegangen und kommt jetzt regelmäßig ins "Friesi". "Ich finde es sehr schade, dass es vor allem für Berufstätige so schwierig geworden ist, ein solches Angebot zu finden." Es kommen mittlerweile viele Auswärtige. "Sogar aus Rüngsdorf", vermeldet Franz Messinger, Frühschwimmer der ersten Stunde, mit einem Augenzwinkern.

Die Bonner Freibäder erst ab 12 Uhr zu öffnen, bezeichnet Lutz Irgel, ehemaliger Bonner Karnevalsprinz, "als eine Sünde wider die Bevölkerung Bonns." In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch bot er kürzlich an, Mitarbeiter seiner Firma in Bornheim zur Verfügung zu stellen, um die Bonner Bäder ab 8 Uhr zu öffnen. "Ich kann auf 40 Jahre täglichen Schwimmens zurückblicken und erinnere mich an Bundespräsident Gustav Heinemann, der sich gerne morgens ins Bonner Schwimmbad fahren ließ - erquickend!"

Hier gibt's Abkühlung: Freibäder in der Region

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