Mit Knauber und dem World Doctors Orchestra Beethovenfest hilft in Afrika

BONN · 1,57 Millionen Kilometer, etwa 39 Erdumrundungen, legen die Musiker des Beethovenfests 2013 auf ihrem Weg nach Bonn zurück. Eine gigantische Strecke, auf der viele Treibhausgase produziert werden, 278 Tonnen CO2-Äquivalente kommen in etwa zusammen.

 Dirigent Stefan Willich, Intendantin Ilona Schmiel und Unternehmerin Ines Knauber-Daubenbüchel ziehen an einem Strang.

Dirigent Stefan Willich, Intendantin Ilona Schmiel und Unternehmerin Ines Knauber-Daubenbüchel ziehen an einem Strang.

Foto: Thomas Kölsch

Doch dank der Unterstützung der Unternehmensgruppe Knauber, mit der das Beethovenfest seit 2004 verschiedene musikalische Projekte realisiert hat, kann das internationale Festival sich wie schon im vergangenen Jahr der Verantwortung stellen und diese Emissionen an anderer Stelle wieder ausgleichen.

"Wir erwerben im Rahmen unserer Initiative Knauber Pro Klima Zertifikate für ein Projekt in Kenia", erläuterte Geschäftsführerin Ines Knauber-Daubenbüchel am Montag das nachhaltige Konzept. Dort sei das Trinkwasser durch Keime und Mikroben belastet, so dass es immer abgekocht werden müsse, was wiederum zu Entwaldung und einer hohen Rauchbelastung führe.

"Das von uns geförderte Projekt stellt über eine Million Wasserfilter bereit, reduziert so die Luftverschmutzung durch die offenen Feuer, fördert die Gesundheit der Bevölkerung und gestattet es den Kindern, zur Schule zu gehen, statt aufwendig für die Familie nach Feuerholz suchen zu müssen." Ein effektiver Rundumschlag also.

Doch auch an anderer Stelle setzt sich das Beethovenfest für Afrika ein. Heute Abend gibt das World Doctors Orchestra, bestehend aus Ärzten aus 20 Ländern, in der Beethovenhalle ein Benefizkonzert zugunsten der Aktionsgemeinschaft Dentists für Africa und dem Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn.

"Wir unterstützen immer ein internationales und ein lokales Projekt", erklärte Gründer und Dirigent Stefan Willich, der sowohl an der Berliner Charité als auch als Rektor der Musikhochschule Hanns Eisler tätig ist. "Grundsätzlich wollen wir zudem immer darauf hinweisen, dass die medizinische Versorgung noch längst nicht überall gut ist - gerade in Afrika gibt es noch beträchtliche Mängel."

Für diesen karitativen Gedanken nehmen die teilnehmenden Ärzte einiges auf sich: Jeder einzelne opfert Urlaubstage, reist auf eigene Kosten zum Veranstaltungsort und bezahlt sein Hotelzimmer. Und stürzt sich in die Probenarbeit: Erst vier Tage vor dem Auftritt kommen die Musiker erstmals zusammen.

"Dann operieren wir an der Musik herum und profitieren dabei von der Zielstrebigkeit und Genauigkeit von Ärzten", sagt Willich lachend. Der Erfolg gibt dem Ensemble recht: Weltweit hat das World Doctors Orchestra bereits für Furore gesorgt. "Zu einem Festival sind wir aber noch nie zuvor eingeladen worden. Und nun dürfen wir sogar beim Beethovenfest spielen. Das ist für uns eine ganz besondere Ehre", freute sich Willich.

Das Konzert des World Doctors Orchestra mit Jazzsängerin Donna Brown und Countertenor Jochen Kowalski beginnt am Dienstag um 20 Uhr in der Beethovenhalle. Geboten werden unter anderem Arien von Händel, Gluck und Strauß sowie Jazz-Klassiker. Karten für 15,75 bis 51,50 Euro gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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