Geplanter Rundgang durch Bonn und die Region „Beethoven muss die Bonner packen“

BONN/RHEIN-SIEG-KREIS · Der Verein "Bürger für Beethoven" fordert einen modern gestalteten Rundgang, der die Spuren des Komponisten nachzeichnet.

Fritz Dreesen, Annette Schwolen-Flümann und Stephan Eisel stellen Konzept für einen Beethoven-Rundgang vor.

Fritz Dreesen, Annette Schwolen-Flümann und Stephan Eisel stellen Konzept für einen Beethoven-Rundgang vor.

Foto: Barbara Frommann

Stephan Eisel sieht es sportlich: „Beethoven und Karl der Große spielen in der gleichen Liga“, stellt der Vorsitzende des Vereins Bürger für Beethoven fest. Doch während Aachen mit einem Rundgang durch die Stadt an das Leben und Wirken des Kaisers erinnert, sucht man in Bonn vergebens nach adäquaten Hinweisen auf den Komponisten.

Deshalb fordert der Vorstand des Vereins, dass bis 2020 ein moderner Rundgang zu wichtigen Stationen im Leben und Wirken des Musikers geschaffen wird.„Es kann nicht bei den kleinen Informationstafeln bleiben, die kaum auffallen. Bonn verspielt die Chance, aller Welt deutlich zu machen, dass Beethoven nicht nur hier geboren wurde, sondern auch 22 Jahre gelebt und gearbeitet hat“, so Eisel.

Einige seiner bedeutendsten Werke seien während dieser Zeit entstanden. „Beethoven muss die Bonner so packen wie die Touristen.“ Nach den Vorstellungen der Bürger für Beethoven sollen Stelen mit Bildern, Filmen und animierten Darstellungen an Orten aufgestellt werden, die im Leben Beethovens eine Rolle gespielt haben.

„Auch Klangbeispiele müssten integriert werden“, ergänzt Annette Schwolen-Flümann, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Eine im Boden eingelassene Notenlinie könnte die Punkte in der Innenstadt verbinden.

In Siegburg spielte er an der Orgel, in Ahrweiler ging er spazieren

Der Rhein-Sieg-Kreis müsse ebenfalls in den Rundgang eingebunden werden. Spielte Beethoven doch einst in der Abtei in Siegburg Orgel, ging in Ahrweiler spazieren und war häufig zu Gast in Ersdorf. Damit der Rundweg bis zum Jubiläumsjahr 2020 fertig ist, solle zügig unter Beteiligung des Beethoven-Hauses und der Tourismus & Congress GmbH ein Konzept erarbeitet werden.

Der Verein wünscht sich einen Ideenwettbewerb, in dem 15 bis 20 Standorte ausgesucht werden. Finanziert werden könnte das Projekt, das nach Einschätzung von Stephan Eisel rund 1,5 Millionen Euro kosten wird, zum größten Teil vom Bund sowie durch Zuschüsse des Landes.

„Auch in Aachen hat der Bund sich großzügig gezeigt“, erinnert er an den Kaiser-Parcours. Im Beethoven-Haus, auch im Auftrag des Bundes derzeit eine Art Organisationszentrale für das Jubeljahr, laufen die Vorbereitungen für einen solchen Rundgang dem Vernehmen nach schon längst.

„Nur Bonn kann einen Beethoven-Rundweg schaffen. Die Stadt muss endlich das Potenzial erkennen. Wir wollen Menschen auf der ganzen Welt Lust auf einen Besuch machen“, appelliert Fritz Dreesen, Vorsitzender des Kuratoriums. Der Rundgang soll jedoch nicht nur ein Teil der Jubiläumsveranstaltungen sein, hebt Annette Schwolen-Flümann hervor. „Wir müssen über dieses Datum hinaus nachhaltige Strukturen schaffen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort