Ausschuss sagt Ja Baurecht für Dottendorfer Wasserland-Bad rückt näher

BONN · Der Bonner Planungsausschuss hat mit Stimmen der Jamaika-Koalition einer Änderung des Flächennutzungsplanes auf dem Grundstück für das neue Wasserland-Schwimmbad in Dottendorf zugestimmt. Der Stadtrat befasst sich am 20. März mit dem Thema.

Die Änderung ist notwendig, weil auf dem Areal zwischen Eisenbahnschienen, Christian-Miesen-Straße und dem Sportpark Wasserland bisher eine Nutzung als Grünfläche mit Sportplatznutzung beziehungsweise für Versorgungsanlagen festgeschrieben ist.

Dort betreiben die Stadtwerke Bonn, die das neue Bad bauen und technisch betreiben wollen, das Heizkraftwerk Süd. Die Verwaltung will im neuen Flächennutzungsplan eine Sonderbaufläche für Freizeit und Erholung deklarieren. Damit wäre aus ihrer Sicht der Weg frei, um einen rechtskräftigen Bebauungsplan aufzustellen und Baurecht zu schaffen.

Die Abstimmung im Planungsausschuss am Donnerstagabend erfolgte gegen sämtliche Stimmen der Opposition. Nun ist es nichts Neues, dass die Kommunalpolitik in der Bäderfrage gespalten ist. Während die Koalition aus CDU, Grünen und FDP den Bau des neuen Bades unterstützen, halten die politischen Gegner an der alten Bäderlandschaft fest. Sie erachten eine Sanierung des geschlossenen Kurfürstenbades sowie des Frankenbades für sinnvoller.

Gabriel Kunze (SPD) ärgerte sich in der Sitzung „über die Vorgehensweise der Verwaltung“. Den Planungspolitikern war die mehr als 20 Seiten umfassende Beschlussvorlage plus Stellungnahmen im Anhang zur Planänderung als Tischvorlage präsentiert worden. Begründung: Die verwaltungsinterne Abstimmung habe nicht vorher erfolgen können. Und: Die Entscheidung müsse zügig erfolgen, weil sich die Kölner Bezirksregierung als Genehmigungsbehörde für solche Planänderungen eine Drei-Monats-Frist vorbehalte.

Grundsteinlegung fürs kommende Jahr geplant

Die Grundsteinlegung für das neue Bad planen die SWB im kommenden Jahr, die Eröffnung für 2020. Die Stadt will dafür einen Kredit von 60 Millionen Euro aufnehmen und an die Stadtwerke weiterreichen. Angesichts des engen Zeitplans mahnte Marcel Schmitt (Bürger Bund), die Stadt „verkürze die Bürgerbeteiligung“.

Hintergrund war die ausführliche Stellungnahme eines Bürgers, in der er die Stadt als nicht relevant für den Flächennutzungsplan ansieht. Damit könne man sich noch im Zuge des Bebauungsplanverfahrens befassen, so Planungsamtsleiters Michael Isselmann. Gegen den Neubau läuft weiterhin ein Bürgerbegehren, das die beiden Initiativen „Kurfürstenbad bleibt!“ und „Frankenbad bleibt Schwimmbad“ auf den Weg gebracht haben.

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