Baustelle „Neuer Kanzlerplatz“ in Bonn-Gronau Bauarbeiter unter 500 Kilo schwerer Wand am Bonn-Center verschüttet

Bonn · Zu einem Baustellenunfall am ehemaligen Bonn-Center in Bonn-Gronau ist die Feuerwehr am Mittwochnachmittag ausgerückt. Dort wurde ein Bauarbeiter unter einer 500 Kilogramm schweren Schalung aus Holz eingeklemmt.

 Eingeklemmt wurde eine Person am Mittwoch in Bonn-Gronau.

Eingeklemmt wurde eine Person am Mittwoch in Bonn-Gronau.

Foto: Matthias Kehrein

Großeinsatz für Polizei und Rettungskräfte gestern Mittag auf dem Areal des ehemaligen Bonn-Centers: Eine rund 500 Kilogramm schwere Stützwand aus Holz stürzte kurz nach 12 Uhr in der Baugrube um und begrub einen 27 Jahre alten Handwerker unter sich.

„Da wir davon ausgehen mussten, dass mehrere Menschen unter dem schweren Verschalungselement für eine Betonwand begraben waren, sind wir mit schwerem Gerät ausgerückt“, erklärte Eric Lambertz von der Feuerwehr. Das Spezialwerkzeug – unter anderem ein Kran, Hydraulikzylinder sowie Bergungskissen – musste jedoch nicht eingesetzt werden: Als die Wehrleute eintrafen, hatten Kollegen den 27-Jährigen bereits geborgen und unter dem Holzbauteil hervorgezogen. Entgegen erster Befürchtung war er nicht schwer verletzt. „Er war ansprechbar“, erklärte Lambertz. Der 27-Jährige wurde nach einer ersten ärztlichen Behandlung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Insgesamt war die Bonner Feuerwehr mit 35 Leuten und insgesamt neun Fahrtzeugen vor Ort. Die standen während des rund halbstündigen Einsatzes in der Kaiserstraße, sodass der Verkehr auf der Reuterbrücke sowie der B9 während der Bergung nicht behindert wurde. Routinemäßig wurde das Amt für Arbeitsschutz eingeschaltet, um den Vorfall zu untersuchen.

Auf dem Grundstück des im März 2017 gesprengten ehemaligen Bonn-Centers baut der Projektentwickler Art-Invest Real Estate das Stadtquartier „Neuer Kanzlerplatz“. Konkret entsteht auf dem mehr als 15000 Quadratmeter großen Grundstück ein dreiteiliger Neubau mit einem Hochhaus von rund 100 Metern Höhe. Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant. Neben einer Nutzfläche von rund 66 000 Quadratmetern werden ca. 1000 PKW- sowie 370 Fahrradstellplätze errichtet.

Nach Angaben des Bauherrn laufen die Arbeiten nach Plan. Aktuell werden derzeit die Schalungen für die Stützen sowie die Wände im ersten Untergeschoss errichtet. Mit diesen Vorarbeiten für die Betonierung war offenbar auch der 27-jährige Bauarbeiter beschäftigt, der gestern Mittag verschüttet wurde.

„Entlang der Reuterstraße sowie am Bundeskanzlerplatz sind die Rohbauarbeiten bereits im Erdgeschoss angekommen“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. In ein paar Wochen soll der Rohbau der gesamten Tiefgarage fertiggestellt sein. „Dann werden die Gebäude aus dem Boden in die Höhe wachsen“, ergänzt sie.

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