Sanierung und Umbau Bauarbeiten an fünf Bonner Schulen verzögern sich

Bonn · Der Bonner Stadtrat hat eine neue Schulbauleitlinie beschlossen. Die Arbeiten, die aktuell an 32 Bonner Schulen geplant sind oder schon laufen, befinden sich überwiegend im Zeitplan. An fünf Schulen davon verzögern sie sich.

 Einen Erweiterungsneubau erhält die Bernhardschule in der Kopenhagener Straße.

Einen Erweiterungsneubau erhält die Bernhardschule in der Kopenhagener Straße.

Foto: Meike Böschemeyer/MEIKE BOESCHEMEYER

Die Erweiterungs-, Umbau- oder Sanierungsarbeiten, die aktuell an 32 Bonner Schulen geplant sind oder schon laufen, befinden sich überwiegend im Zeitplan. Die Verwaltung legte am Dienstagabend im Schulausschuss eine entsprechende, vom September 2019 stammende Monitoring-Liste vor und aktualisierte sie am Freitag auf GA-Nachfrage. Zeitliche Verzögerungen der Bauplanung und -ausführung sind danach jedoch bei fünf Einrichtungen eingetreten: bei der Godesberger Michael-, der Clemens-August-, der Stift- und der Kreuzbergschule sowie an Bonns fünfter Gesamtschule. Als Gründe gibt die Stadt hier vor allem nachträglich erforderliche statische Überprüfungen und Einbauten von Fundamenten und Bodenplatten an.

Von außen sichtbare Bauarbeiten laufen derzeit vor allem an der Schlossbachschule, die einen Neubau erhält, und an der Bernhardschule, wo es um eine Erweiterung und danach den Umbau im Bestand geht. Nach der Inbetriebnahme des Neubaus der Beueler Schule Om Berg im Dezember 2019 werden dagegen die Arbeiten an deren Außenanlagen dieser Tage beendet sein. Parallel dazu beschloss der Rat am Donnerstagabend eine neue Schulbauleitline als Planungsgrundlage für künftige Um-, Erweiterungs- und Neubauten sowie Sanierungsmaßnahmen für städtische Grundschulen. Sie soll dem Schulträger „als Kalkulationsbasis für zukünftige Investitions- und Finanzplanungen“ im Primarbereich dienen. Dabei will man vor allem den sich stetig verändernden Anforderungen an die Nutzerzahl, neue Unterrichtsfächer und didaktische Methoden entsprechen und die Schulen in den Sozialraum öffnen.

In der architektonischen und baulichen Umsetzung sei immer „ein hoher Grad an Flexibilität zu wahren“, so die neue Handreichung. Sie wurde auch in der Diskussion des Schulausschusses fast einhellig begrüßt. Das Schulamt selbst antwortete auf die Frage, wie die in der Leitlinie geforderte Partizipation erreicht werden könne, man werde für einen Modus sorgen, die Stimme der Schüler besser zu gewichten.

SOS-Ruf an die Politik gesandt

Diskussionen zur Bestandsaufnahme laufender Arbeiten entwickelten sich vor allem an bislang nicht berücksichtigten Schulen. Inge Stauder (CDU) brach eine Lanze dafür, auch die Gertrud-Bäumer-Realschule in die Sanierungsliste aufzunehmen. Wie berichtet, hatte im Oktober 2019 bei einer GA-Podiumsdiskussion im Schauspielhaus Gertrud-Bäumer-Rektorin Daniela Römmler einen entsprechenden SOS-Ruf an die Politik ausgesandt. Stauder sagte nun im Schulausschuss: „Ich bin erschrocken über den Zustand der Schule. Fenster sind marode, Risse im Mauerwerk, im Kunstbereich soll es Schimmel geben.“

Es herrsche „ein sehr großer Sanierungsstau“. Stauder forderte ebenfalls, Teile der Carl-Schurz-Realschule zu sanieren, bevor die benachbarte Robert-Koch-Grundschule dort ab dem nächsten Schuljahr eine zusätzliche Eingangsklasse unterrichtet. Die Verwaltung versprach, sich im Fall der Gertrud-Bäumer-Schule kundig zu machen. In der Carl-Schurz-Schule würden bis zur Nutzung durch i-Dötzchen Fenster ausgetauscht. Diskussionsbedarf sah der Schulausschuss aber auch zur Gewichtung von geplanten Sanierungsarbeiten. Anja Lamodke (Grüne) bemängelte, dass etwa am Clara-Schumann-Gymnasium, das wegen der Umstellung von G8- auf G9-Beschulung erweitert werden soll, die längst überfällige Toilettensanierung immer weiter hinausgeschoben werde. „Inzwischen fehlen bei den WCs schon Trennungswände“, klagte Lamodke. Die städtische Vertreterin im Ausschuss versprach, das Anliegen weiterzugeben.

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