Rockergruppe in Bonn Bandidos sorgen für Unruhe in Innenstadt

BONN · Eine Gruppe von 30 bis 40 Männern, die wahrscheinlich zur Rockergruppe Bandidos gehören, hat am Sonntagabend für einen Polizeieinsatz in der Innenstadt gesorgt.

Die Männer hätten von 19.15 bis 20 Uhr im Lokal "Take Two" an der Rathausgasse gegessen und getrunken, teilte ein Polizeisprecher gestern mit.

Da einige von ihnen Kutten mit dem Bandidos-Symbol trugen, habe die Polizei ihre Kräfte zusammengezogen. Als die Beamten eintrafen, waren die Rocker schon zu Fuß abgerückt. Fünf Männer aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis wurden später in der Innenstadt angehalten und überprüft. Einer davon habe mit der Rockerszene zu tun, hieß es.

Auch wenn die Gruppe am Sonntag offenbar keine Straftaten begangen hat: Die Bonner Polizei fährt seit einigen Jahren eine Abschreckungsstrategie gegen Rockergangs, um Revierkämpfe zu verhindern.

Die Bandidos hatten vor zwei Jahren verkündet, eine Bonner Regionalgruppe gegründet zu haben. Aus dem "Prospect Chapter", einer Art Vorstufe der Vollmitgliedschaft in der berüchtigten Gruppierung, ist aber laut Internetseite der Rocker noch kein richtiges "Chapter" geworden. Die Bandidos, die 2013 schon einmal mit mehr als 100 Mitgliedern und Unterstützern in der City aufmarschiert waren, rivalisieren unter anderen mit den Hells Angels, die ein "Charter Bonn" haben.

Am Sonntag saßen die Bandidos genau in dem Lokal, vor dem im März 2015 bei einer Massenschlägerei ein damals 36-Jähriger ins Bein geschossen worden war. Es handelte sich um den Chef der "Bruderschaft Fist Fighters". Diese stuft die Polizei als "rockerähnliche Gruppe" ein, die den Hells Angels nahestehen soll. Die Fist Fighters bestreiten das und betonen, sie seien ein normaler Box-Club.

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