20 Jahre UN-Stadt Bonn Ban Ki Moon dankt Bonn und Merkel

Bonn · UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier lobten den UN-Standort Bonn als eine globale und dynamische Stadt.

„Es braucht viele Visionen, viel Mut und Ausdauer und von Zeit zu Zeit auch ein bisschen Glück, um in nur 20 Jahren zu einem globalen Zentrum für nachhaltige Entwicklung zu werden“, sagte Ban Ki Moon und zitierte auf Deutsch den berühmten Satz aus Erich Kästners Gedicht „Moral“: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Ban Ki Moon und Steinmeier lobten Bonn als globale, dynamische Stadt. Das im vergangenen Jahr in Paris beschlossene Klimaschutzabkommen sei nicht nur ein „historischer Erfolg“ für die Exekutivsekretärin des Klimasekretariats, Christiana Figueres, sondern auch für die UN-Stadt Bonn. Zusammen mit den in New York beschlossenen 17 Zielen der Nachhaltigen Entwicklung („Sustainable Development Goals“) hätte die UN der Welt gezeigt, was alles möglich sei, um den Weg der Zukunft weiterzugehen.

In diesem Zusammenhang lobte Ban die Geburt des jüngsten Familienmitglieds der UN Bonn: das Wissenszentrum für Nachhaltige Entwicklung. Ban schloss seine Rede aber nicht, ohne Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihren Einsatz zu danken, Millionen von Menschen zu helfen. Deutschland, sagte er, sei nicht nur ein Champion des Klimaschutzes und ein wichtiger stabilisierender Faktor der Weltpolitik, sondern auch ein starker Anwalt der Menschenrechte. Steinmeier würdigte Bonn als „Welthauptstadt für Klimaschutz, wo die dringendsten Menschheitsaufgaben“ angegangen würden.

Hoffen auf neue UN-Organisation in Bonn

Eine neue Ansiedlung von UN-Organisationen wurde am Dienstag zwar entgegen vieler Hoffnung nicht verkündet. Aber es war ein politisches Thema beim anschließenden Empfang. Wie aus verschiedenen Quellen zu erfahren war, „hängt“ die Ansiedlung des Kampagnenbüros der UN Agenda 2030, die die Strategien und Arbeitsgruppen rund um die 17 globalen Ziele nachhaltiger Entwicklung leiten soll, im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – „auf Staatssekretärsebene“, wie es heißt.

Das BMZ hat die Schlüsselfunktion, weil es über die Finanzierungsbeteiligung der Bundesregierung zu entscheiden hat. Wie berichtet, ist es dringender Wunsch der UN, die gewichtige Organisation in Bonn anzusiedeln. Diese „fantastic City“ habe sich zu einem Magneten für Think Tanks und Organisationen entwickelt, die die Ziele nachhaltiger Entwicklung in die ganze Welt transformieren, so Figueres.

Sie betonte in ihrer engagierten Rede, dass die Ergebnisse der Klimakonferenzen ja praktisch lediglich „Absichtserklärungen“ seien, die noch in die Wirklichkeit reflektiert werden müssten. Das werde noch ein „sehr hartes Stück Arbeit“. War das vielleicht so was wie ein Wink in Richtung BMZ?

Richard Dictus, Exekutivkoordinator des UN-Freiwilligenprogramms (UNV), stellte die Bedeutung der Freiwilligen vor. Drei der 37 UN-Freiwilligen, die zu dem Festakt eingeladen worden waren, erzählten von ihren Erfahrungen.

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan sagte, es sei ein „Tag der Freude“. Immerhin habe vor genau 20 Jahren die Erfolgsgeschichte ihren Lauf genommen. Das Motto der UN in Bonn – „Shaping A Sustainable Future“ – sei auch ein Leitthema dieser Stadt.

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