Bäume bilden die Eingangstore

Beim Grünen C klappt die Zusammenarbeit über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg - Ziel ist der Erhalt von Freiräumen

Bonn. Die Bonner Pläne, das Rheinufer neu zu gestalten, haben in der vergangenen Woche einen Dämpfer erhalten. "Stadt zum Rhein" ist kein Schwerpunktprojekt der Regionale 2010 mehr.

Gebaut wird in Bonn trotzdem: Ein Regionale-Projekt, das bereits europaweite Strahlkraft entfaltet, ist das Grüne C.

Das Jahr 2010Bei einer sogenannten Rheinischen Welt Ausstellung werden von Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2011 die Ergebnisse der Regionale sichtbar. Das Programm mit Führungen, Exkursionen, offiziellen Spatenstichen und Projektfesten richtet sich in erster Linie an die rund drei Millionen Bewohner der Region.

Die Idee: Sechs Kommunen sorgen dafür, dass eine zusammenhängende grüne Freifläche zwischen den Siedlungen erhalten bleibt. In einem Bogen zieht sich das Band aus Wald, Wiesen und Feldern von Alfter über den Rhein bis nach Sankt Augustin. Knapp 20 Millionen Euro gibt es dafür vom Land NRW.

David Beier, Abteilungsleiter im Bonner Amt für Stadtgrün, wurde schon von einem Kollegen aus der Schweiz auf das Projekt angesprochen. Es zeigt nämlich, dass Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg funktionieren kann.

Die ist allerdings nicht ganz einfach, immerhin entscheiden politischen Gremien in Bonn, Alfter, Bornheim, Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin.

Doch inzwischen sind die Pläne sehr konkret, zum Beispiel die neuen "Baumtoren". Sie markieren die Eingänge zum Grünen C und dienen als Aussichtspunkte entlang der Fuß- und Radwege. Gepflanzt werden sollen typische Bäume wie Erle und Mispel. Säulenpappeln sollen von weitem sichtbar machen, wo die Wege durch das Grüne C verlaufen.

Das Bonner Amt für Stadtgrün kümmert sich um das Mobiliar wie Bänke und Informationstafeln, die später alle beteiligten Städte aufstellen.

Geplant sind auch überdachte Rastpunkte: Je nach Standort bekommt der Beton eine Oberfläche mit typischen Motiven wie Fischen, Äpfeln oder Spargel. Die Oberfläche soll so gestaltet werden, dass sie leicht von Graffiti befreit werden kann.

Die umfangreichsten Bauarbeiten fürs Grüne C auf Bonner Stadtgebiet sollen in Buschdorf und am Fähranleger zwischen Graurheindorf und Hersel stattfinden. Die bisherigen Planungen sehen so aus: Das Rosenfeld in Buschdorf ist kein Ziergarten, wie der Name vielleicht vermuten lässt. Eine Streuobstwiese, ein blühendes Feld und viel Platz zum Spielen sind dort vorgesehen.

Ein Experiment wird das Selbsterntefeld: Die Bürger dürfen dort pflanzen, nur zum Pflügen kommt einmal im Jahr ein Landwirt vorbei.

Der Bonner Anleger der Mondorfer Fähre soll aufgeräumt und attraktiver gestaltet werden. Auch Platz für eine kleine Gastronomie samt Toiletten wäre vorhanden. Insgesamt werden in Bonn für das Grüne C rund 3,3 Millionen Euro verbaut, davon 960 000 für den Fähranleger und 1,68 Millionen fürs Rosenfeld. 80 Prozent der Kosten werden über die Regionale 2010 und damit vom Land finanziert, 20 Prozent muss die Stadt als Eigenanteil zahlen.

Die RegionaleDie Regionale ist ein Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. 2010 findet die Regionale in der Region Köln/Bonn statt: auf einer Fläche von rund 4 000 Quadratkilometern. Beteiligt sind die Städe Bonn, Köln und Leverkusen, der Rhein-Sieg-Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Oberbergische Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis.

Es geht dabei nicht nur um Bauprojekte, sondern auch um gemeinsame Infrastruktur wie das Hochwasserkompetenzzentrum. Die Regionale soll Strukturen für Zusammenarbeit über kommunale Grenzen hinweg schaffen, die über 2010 hinaus funktionieren.

Der GA berichtete.

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