Waldjugendspiele des Regionalforstamtes Bäume bestimmen und Tiere streicheln

VENUSBERG · "Ihr dürft die Tiere ruhig streicheln - aber bitte ganz vorsichtig und in Fellrichtung, also immer vom Kopf weg in Richtung Schwanz", erlaubt Förster Willi-Josef Wild vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft seinen jungen Besuchern.

Weder Dachs noch Fuchs oder Rehkitz dürften die Streicheleinheiten jedoch als besonders störend oder angenehm empfunden haben: Es handelte sich lediglich um Tierpräparate, die Wild und seine Kollegen anlässlich der Waldjugendspiele auf einem Tisch hinter dem Waldinformationszentrum an der Waldau aufgebaut hatten.

"Die allermeisten dieser Arten sind heute geschützt und die Tiere, die ihr hier seht, sind meist durch einen Unfall zu Schaden gekommen", klärt er die Schüler auf. Seit mehr als 25 Jahren führt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gemeinsam mit den NRW-Forstämtern die auch "Waldrallye" genannten Spiele durch.

Auf dem etwa zwei Kilometer langen Parcours mit 15 Stationen konnten die Kinder und Jugendlichen mit Geschick, Beobachtungsgabe und detektivischem Spürsinn verschiedene Aufgaben lösen, die sich im Zusammenhang mit dem Ökosystem Wald stellen: "Wir fragen aber kein Wissen ab, sondern stellen das Naturerlebnis in der Vordergrund", erläutert Wilds Kollege Manfred Hören.

Waldgeräusche bestimmen, Bäume bestimmen, Waldtiere kennenlernen - das alles konnten die Grundschüler an den einzelnen Stationen. Dazu erfuhren sie allerhand Wissenswertes über Jagd und Nachhaltigkeit, aber auch zum Problem des Mülls. "Ich find es cool, etwas über den Wald zu lernen", freut sich Lewis über die Exkursion. Der Neunjährige ist mit seinen Mitschülern aus der Ennertschule und Klassenlehrerin Inken Mertins in den Kottenforst gekommen.

Waldjugendspiele finden meistens im frühen Herbst statt und können grundsätzlich für alle Schultypen und Altersstufen durchgeführt werden. Der Schwerpunkt in NRW liegt allerdings bei den vierten Grundschulklassen. "Den Wald erleben und dabei spielerisch Wissen und Erfahrungen zu vermitteln, ist aus pädagogischer Sicht besonders geeignet, ein positives Naturverständnis in unserer Jugend zu wecken", findet Hören.

Nachdem die Kinder alle Stationen durchlaufen haben, finden sie sich wieder im "Grünen Klassenzimmer" am Haus der Natur ein. "Es gibt natürlich auch ein kleines Dankeschön für eure Neugier", lässt er die kleinen Waldforscher wissen: Eine Trophäe vom Rehbock, ein Küchenbrettchen aus Holz und Poster und Zeitschriften für den Unterricht dürfen die Besucher mit in ihre Schulen nehmen.

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